100. Geburtstag Ingeborg Kirschbaum feiert im Kreise der Familie

MEHLEM · Es ist nicht vielen Menschen gegönnt, ihren 100. Geburtstag in einer so wunderbaren gesundheitlichen Verfassung zu begehen, wie Ingeborg Kirschbaum, die am vergangenen Samstag in großer Runde mit Familie, Verwandten und Freunden den ganz besonderen Tag feierte.

 Zum Wohle: Bürgermeister Horst Naaß gratuliert Ingeborg Kirschbaum an ihrem 100. Geburtstag.

Zum Wohle: Bürgermeister Horst Naaß gratuliert Ingeborg Kirschbaum an ihrem 100. Geburtstag.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Zu den ersten Gratulanten gehörten ihr Tochter Monika Kirschbaum und Schwiegertochter Juliane Kirschbaum, später dann Bürgermeister Horst Naaß sowie die drei Enkel und zwei Urenkel.

In Gummersbach wurde Ingeborg Kirschbaum als Tochter des Rechtsanwalts und Notars Friedrich Rohrbeck und seiner Ehefrau Lydia am 23. November 1913 geboren. Ihr Berufswunsch, selbst Jura studieren zu können, blieb ihr durch die Nationalsozialisten verwehrt. Stattdessen sollte sie Mitte der 30er Jahre im Arbeitsdienst tätig werden. Nach dem Abitur 1934 ging sie nach Barcelona, um Spanisch zu lernen. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland lernte sie Gregor Maria Kirschbaum kennen und heiratete 1939.

Nach dem Weltkrieg, in dem auch die beiden Kinder zur Welt kamen, gründete 1948 ihr Ehemann in Bielefeld den Kirschbaum-Verlag, einen Fachverlag für Straßenbau, Straßenverkehr und Verkehrsrecht. Eng verbunden sowohl mit der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen in Köln als auch ursprünglich mit dem Bundesministerium für Verkehr erfolgte 1960 der Umzug von Verlag und Familie nach Bad Godesberg. Ingeborg Kirschbaum unterstützte ihren Ehemann immer beim Korrekturlesen und begleitete ihn auf vielen Dienstreisen.

Seit 1980 ist sie Witwe, nutzte seitdem die Zeit für viele Reisen unter anderem in ihr Lieblingsland Spanien, dann meist begleitet von Tochter oder Enkeln. Der Fachverlag wird inzwischen in dritter Generation geführt. Trotz ihres hohen Alters ist Ingeborg Kirschbaum noch geistig und körperlich fit, braucht zum Lesen heute aber eine Brille, verbringt ihre Zeit nicht nur in der seit 1960 genutzten wunderschönen Villa am Mehlemer Rheinufer und bei der Gartenpflege, besucht Museen und Opernaufführungen.

Gerne erinnert sie sich an die alten Zeiten, als die Straßenbahn noch bis Mehlem fuhr und der Mittelwagen als "Badewanne" eine Vorform der heutigen "Niederflurwagen" den bequemen Einstieg ermöglichte. Als Erfolgsrezept für ein langes Leben gab Ingeborg Kirschbaum an, immer alles in Maßen und in Ruhe genossen zu haben, zudem viel gelesen zu haben und so geistig fit geblieben zu sein.

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