Neue Aldi-Filiale an der Kennedyallee Hochbetrieb am ersten Tag

PLITTERSDORF · Manchmal im Leben muss man sich entscheiden: rote Rose, frischen Kaffee und heiße Bratwurst - oder doch Lebensmittel und Aktionsware?

 Besuch am ersten Tag: Katrin Meyer-Sebastian hat von der neuen Einkaufsmöglichkeit unmittelbar nach der Eröffnung Gebrauch gemacht. Tochter Janna durfte sie begleiten.

Besuch am ersten Tag: Katrin Meyer-Sebastian hat von der neuen Einkaufsmöglichkeit unmittelbar nach der Eröffnung Gebrauch gemacht. Tochter Janna durfte sie begleiten.

Foto: Ronald Friese

Einkaufswagen taten da gestern Vormittag in Plittersdorf gute Dienste. Nach rund 15 Jahren Planungs- und Wartezeit eröffnete pünktlich um acht Uhr morgens die neue Aldi-Filiale an der Kennedyallee. Für alle Kunden, die am ersten Tag reichlich in den Geschäftsraum strömten, ließ der Lebensmitteldiscounter zur Begrüßung etwas springen: Blumen, Würstchen und Bierbänke verströmten einen Hauch von Volksfest.

"Darauf warten wir seit Jahren. Jetzt müssen wir nicht mehr nach Rüngsdorf fahren, wenn wir zu dem Discounter wollen", freute sich der Plittersdorfer Jochen Krapohl, der sich noch gut daran erinnert, wie er an derselben Stelle einst in einem Geschäft der früheren amerikanischen Ladenzeile einkaufte. Noch länger reichen die Erinnerungen von Günter Gratzfeld zurück: "Ich kann mich noch gut daran erinnern, als die US-Siedlung Anfang der 50er Jahre gebaut wurde. Damals war ich gerade in der Lehre zum Bäcker", erzählte Gratzfeld.

Mittlerweile trägt die amerikanische Siedlung längst schon wieder den Zusatz "ehemalig", was jedoch nicht bedeutet, dass sie verödet ist. Im Gegenteil: Die Häuser im Bereich nördlich der Kennedyallee sind saniert und modernisiert und durch die städtische Vebowag als Eigentums- oder Mietwohnungen vermarktet worden. Südlich der Kennedyallee, entlang der Donatusstraße, entstand in den vergangenen Jahren das Neubaugebiet "Rheinauer Gärten", wo mehrere hundert Bewohner in Einfamilien- oder Mietshäusern ein neues Zuhause fanden.

Während sich die meisten Neu-Plittersdorfer seitdem durchweg positiv über ihre Wohnlage äußern, galt die einzige Klage der überschaubaren Nahversorgung mit Lebensmitteln und Dingen des alltäglichen Bedarfs - wenn auch die beiden nächstliegenden Vollsortimenter an Mittel- und Wurzerstraße nicht gänzlich unerreichbar sind. Gleichwohl schließt die neue Aldi-Filiale mit ihren rund 60 Parkplätzen vor allem im Norden Plittersdorfs eine Lücke.

Dass der Markt demnächst links und rechts um zwei weitere Gewerbebetriebe ergänzt werden dürfte, verraten die noch leeren Geschäftsräume. In dem Raum auf der Ecke, so hört man, soll demnächst noch eine Bäckerei mit Café Einzug halten. Was in dem anderen Ladenlokal angeboten werden soll, war gestern noch nicht zu erfahren. Allerdings soll es weder ein Drogeriemarkt noch eine Apotheke sein, zumal sich in dem Neubau über der Aldi-Filiale auch keine Arztpraxen, sondern 32 Mietswohnungen befinden. "Ein Zeitungsladen wäre noch schön", meinte gestern eine Kundin im Vorübergehen.

Abgesehen vom Glanz des Neuen birgt der Discounter im Inneren nur wenige Überraschungen, sieht man einmal von den sechs statt der ansonsten üblichen vier Regalgänge sowie dem Umstand ab, dass es in Plittersdorf für die Kunden nicht gegen, sondern im Uhrzeigersinn in Richtung Kassen geht. Mit der Dependance an der Kennedyallee erweitert der Discounter aus Mülheim in Bad Godesberg und Wachtberg auf nunmehr sechs Filialen. Insgesamt stehen den Bad Godesbergern und Wachtbergern zwischen Friesdorf und Fritzdorf insgesamt rund 25 Lebensmittelmärkte zur Verfügung.

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