Erziehung Heiderhofer Mamis sind füreinander da

Heiderhof · Abir Haddad hat im Sommer 2016 das Netzwerk der Heiderhofer Mütter gegründet. 33 Mütter geben sich dort derzeit gegenseitig Tipps. Nun fand eine erste öffentliche Veranstaltung statt.

Ich stecke im Stau fest, kann jemand mein Kind vom Kindergarten abholen? Wer braucht für seinen Nachwuchs einen Strampelanzug Größe 50? Kennt jemand einen guten Anwalt? Für Anfragen wie diese hat Abir Haddad im Sommer 2016 das Netzwerk der Heiderhofer Mütter gegründet, das über soziale Medien organisiert wird. 33 Mitglieder hat es – und es hätten noch mehr sein können. „Aber es sollte übersichtlich bleiben“, sagt sie.

Jetzt bot das Netzwerk die erste öffentliche Veranstaltung in der Immanuelkirche an, für Eltern, die es nicht ins offizielle Netzwerk geschafft haben oder es noch nicht kannten. Auch sie wollte sie anspornen sich untereinander zu vernetzen. Die Idee kam gut an: Los ging es mit einem Vortrag der Kinderärztin Beatrix Middendorf über „Alte Hausmittel in der Kinderheilkunde“, danach lernte man sich kennen und konnte Kontakte austauschen.

Weitere öffentliche Veranstaltungen

Künftig soll es weitere öffentliche Veranstaltungen geben, kündigte Haddad an. Gesetzt sind etwa ein Sushi- und ein Plätzchenbackkurs, die Mütter aus dem Netzwerk anbieten. Außerdem soll ein regelmäßiges Elterncafé „Haus auf dem Heiderhof“ eingerichtet werden, wofür man bereits Kooperationsgespräche mit der Leitung aufgenommen hat.

Im Altenzentrum der Rheinischen Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH gab es früher einen Vorkindergarten. „Wir würden gerne wieder Kinder ins Haus kriegen“, sagte Alexandra Dinspel vom sozialen Dienst der Einrichtung, „für ein generationenübergreifendes Miteinander.“ Wenn das Elterncafé zustande kommt, könnte es notwendig werden, das Netzwerk in einen Verein umzuwidmen, so Haddad.

Monatliche Treffen

Auf dem Heiderhof findet derweil ein Generationenwechsel statt. Die Dame, in deren Haus Haddad mit ihrer Familie eingezogen ist, zog im Alter von 96 Jahren ins Seniorenheim um. So gehe es vielen, sagte die Netzwerkgründerin: Es gebe viele junge Neuzugezogene im Stadtteil. „Die Leute suchen Anschluss.“ So wie Steffi, die vor nicht allzu langer Zeit dorthin zog und Mutter wurde. „Ich bin zufällig angesprochen worden.“ Sie kannte niemanden, lernte aber schnell viele andere Mütter kennen – für sie kam das Netzwerk der „Heiderhofer Mamis“, wie sie sich auch gerne nennen, genau richtig. Inzwischen hat man sich kennen gelernt – netzwerkintern gibt es monatliche Treffen – die Kinder kennen die anderen Eltern, und so hätte Steffi kein Problem damit, ihr Kind notfalls mal anderen anzuvertrauen.

Die meisten, die in den etwas separiert gelegenen Stadtteil ziehen, haben keine Verwandtschaft in der Nähe, die sich mal kümmern könnte. „Das Netzwerk ersetzt sozusagen die Großeltern“, sagte Haddad. Und nebenbei wird es integrativ tätig, indem es auch geflüchtete Eltern einbindet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort