Bezirksdienstbeamte vorgestellt Hans-Peter Lux, Wolfgang Ahaus und Adolf Ahrend suchen den Kontakt zu Menschen

BAD GODESBERG · Die Liste der Aufgaben eines Bezirksdienstbeamten ist lang. Da wären der Kontakt mit Schulen, Kindergärten und Vereinen oder die Fußstreife durch den Ort. Da gibt es den Opferschutz und Wohnungsverweise, Jugendschutz und Schulwegsicherung. Das wären einige der Gemeinsamkeiten der Bezirksdienstbeamten, die für die Bad Godesberger Ortsteile zuständig ist. Doch jeder Bezirk hat auch seine Besonderheiten - und seinen eigenen Schutzmann.

 Auf der Godesberger Wache: Hans-Peter Lux.

Auf der Godesberger Wache: Hans-Peter Lux.

Foto: Ronald Friese

Wer in Lannesdorf oder Pennenfeld unterwegs ist, hat seit Kurzem eine gute Chance, Adolf Ahrend zu treffen. Seit Januar ist er für diesen Bezirk zuständig, inoffiziell hatte er das Ruder von seinem Vorgänger "schon" im Oktober 2012 übernommen. Was seinen Bezirk ausmacht, liegt für ihn auf der Hand: Da wären zum einen die vier Kindergärten und die weiterführenden Schulen in Pennenfeld. Dort gebe es schon mal Probleme, sagt Ahrend. Und dass sowohl innerhalb der Schulen, aber auch nach dem letzten Gong an den Bushaltestellen. "Da ist der persönliche Kontakt zum Bezirksdienstbeamten sehr wichtig", sagt der 53-Jährige. Mittlerweile sei aber ein guter Draht entstanden. Das gilt auch für die Kindergärten, die ab und zu die Wache besichtigen. "So verlieren die Kinder die Scheu vor der Polizei. Heute hat man keine Angst mehr vorm Schutzmann, und das ist gut."

Zum anderen ist da der relativ hohe Anteil an ausländischen Bürgern in seinem Bezirk. "Das ist eine spannende Aufgabe." Gute Kontakte gebe es zum Beispiel zur König-Fahad-Akadmie, aber auch zu den Vereinen und Kreisen. Er habe gedacht, dass nach den Straßenschlachten vom 5. Mai die Deutschten den Migranten negativ gegenüberstehen würden. "Das ist aber überhaupt nicht der Fall. Es finden viele Nachbarschaftsaktionen statt. Das Miteinander funktioniert." Privat ist der gebürtige Duisburger übrigens ein Karnevalsjeck. Seit mehr als 30 Jahren ist er in seiner Karnevalsgesellschaft an seinem Wohnort in Rheinland-Pfalz aktiv, 1993 war er dort Karnevalsprinz. Auch die Schützen liegen ihm am Herzen. "Ich bin ein kleiner Vereinsmeier", sagt Ahrend. Überlegt und ergänzt: "Eben ein sehr bodenständiger Mensch."

Kontakt: 0228/155644

Wolfgang Ahaus heißt der Mann, der den Mehlemern ein Begriff sein dürfte. Und zwar nicht nur den Großen, sondern vor allem auch den Kleinen. Mehrere Schulen wie Domhofschule und französische Schule liegen in seinem Bezirk, außerdem hat er fünf Kindergärten im Auge. "Ich arbeite besonders gerne mit Kindern", sagt der 58-Jährige. "Den Kindern kann man noch etwas beibringen." Das fängt bei der Schulwegsicherung an und hört bei der Verkehrserziehung auf. Ein wichtiger Teil seiner Arbeit, sagt Ahaus. Ein Beispiel: "Durch die Baustelle an der Friedrich-Bleek-Straße gibt es erheblichen Baustellenverkehr." Ein Problem für die Kinder, die zur Schule unterwegs sind. So seien die Eltern zunächst sehr nervös gewesen, "aber das ist mittlerweile alles im Lot". Auch die Erwachsenen können sich auf ihn verlassen. Die Arbeit mit Einrichtungen wir dem Stadtteilcafé des VfG am Nippenkreuz läuft gut, die täglichen Einsätze wie bei Nachbarschaftsstreitigkeiten oder Sonderaufgaben wie die Teilnahme am Blitzmarathon oder die Begleitung der Fronleichnamsprozession machen ihm Spaß. Geboren in Bad Neuenahr-Ahrweiler, ist Ahaus irgendwann in seinen Bezirk gezogen. "Man ist so einfach ständig präsent und erfährt Sachen, die man sonst nicht hören würde", sagt der 58-Jährige, der seit 1974 bei der Polizei ist. Früher war er beim Personenschutz, mittlerweile ist er seit 13 Jahren mit Leib und Seele Bezirksdienstbeamter. Und in seiner Freizeit? "Mich interessiert das Universum", so Ahaus.

Kontakt: 0228/155645 oder 0151/12601094

Innenstadt, Godesberg-Nord und Schweinheim - das ist der Bezirk von Hans-Peter Lux. Das Generalkonsulat sei eine Besonderheit, genau wie Waldkrankenhaus und Godeshöhe, die Baustelle auf der Koblenzer Straße, zwei Jugendheime und die Sonderschulen. "Man denkt immer, mit denen habe man viel Arbeit. Stimmt aber nicht", sagt Lux. Auch gebe es in seinem Bereich "viele unterschiedliche soziale Schichten", sagt der 60-Jährige, der dort seit 1988 als Bezirksdienstbeamter unterwegs ist. Der Umgang mit den Menschen erfordere Fingerspitzengefühl, man müsse mit jedem anders umgehen. "Aber wenn man das kann, dann kommt man gut zurecht." Überhaupt ist es das, was ihm am meisten liegt: "Ich rede am liebsten mit den Menschen", sagt Lux, der dem Polizeipräsidium Bonn seit 1972 angehört. Im Zuge seiner Ausbildung kam er auch zur Wache Godesberg - am 28. September 1973. Es stand Streifendienst auf dem Programm, bevor er zur Hundeführerstaffel wechselte. Aus familiären Gründen entschied er sich für den Bezirksdienst. Und hat es nicht bereut. Am Wochenende ist er bei seiner Familie an seinem Hauptwohnsitz - auf der Insel Rügen. "Wir wohnen dort seit sieben Jahren. Es ist eine schöne Insel", sagt Lux. Dennoch ist er dem Rheinland auch privat verbunden. 2001 zum Beispiel war er Karnevalsprinz in Bad Godesberg.

Kontakt: 0228/155642

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