Heinz Pankuweit Godesberger spricht im Reichstag

BAD GODESBERG · Bei der zentralen Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag an diesem Sonntag im Berliner Reichstagsgebäude wird ein Bonner als Zeitzeuge sprechen. Heinrich Pankuweit berichtet im Plenarsaal von seiner Zeit als junger Soldat, vom Kriegstod seines Bruders und seinen bis heute andauernden Versöhnungsbemühen zwischen ehemals verfeindeten Völkern.

Die Gedenkstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, die traditionell unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten steht, beginnt um 16 Uhr und wird vom ZDF direkt übertragen. Die Gedenkrede hält die frühere Bundesbau- und -gesundheitsministerin Gerda Hasselfeldt. Bundespräsident Joachim Gauck spricht das Totengedenken. Zuvor werden Heinrich Pankuweit und Alexandra Simtion, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Jugendarbeitskreises im Volksbund, im Wechsel ihre Texte vortragen.

Gestern brach Heinrich Pankuweit in die Hauptstadt auf. Aufgewachsen ist der gebürtige Bonner im Bonner Norden, seit 1986 lebt er in Rüngsdorf. "Mit dem General-Anzeiger habe ich lesen gelernt", sagte er vor der Abreise schmunzelnd. Der heute 87-Jährige war in der Endphase des Zweiten Weltkriegs einberufen worden und erlebte das Kriegsende in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Sein Bruder jedoch fiel als Bordfunker der Luftwaffe und galt zunächst als vermisst. Mit Hilfe des Volksbundes machte Heinz Pankuweit sein Grab im englischen Kingston-upon-Hull ausfindig uns engagiert sich seitdem selbst aktiv für die Organisation. Auch Musiker aus der Region sind am Sonntag in Berlin beteiligt: Im Reichstag spielt das Kammermusikensemble des Musikcorps der Bundeswehr aus Siegburg.

Info: Das ZDF überträgt die Gedenkstunde am Sonntag ab 16 Uhr.

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