Katrin Göring-Eckardt in Bonn Godesberger Ideen für die Bundespolitik

Bad Godesberg · Der Verein "Ausbildung statt Abschiebung" stellt der Grünen-Fraktionschefin die Flüchtlingsarbeit vor. Immer wieder gibt es Probleme mit der Duldung für die Zeit der Ausbildung.

 Angeregt unterhalten sich bei Verein "Ausbildung statt Abschiebung" Toupé Diallo (links), Katrin Göring-Eckardt und Waseem Daulatzai.

Angeregt unterhalten sich bei Verein "Ausbildung statt Abschiebung" Toupé Diallo (links), Katrin Göring-Eckardt und Waseem Daulatzai.

Foto: Ronald Friese

40 Minuten, um die Arbeit des Vereins „Ausbildung statt Abschiebung“ (AsA) sowie dessen Sorgen und Nöte vorzustellen, reichen einfach nicht. Das sah Katrin Göring-Eckardt, Grünen-Fraktionschefin und Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, schnell ein. Trotz eng getaktetem Programm gewährte sie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern gerne mehr Zeit.

Was den Godesberger Verein, der sich um jugendliche Flüchtlinge mit geringer Bleibeperspektive kümmert, derzeit umtreibt, konnte Sara Ben Mansour, Leiterin des Bewerbungszentrums, der Berliner Politikerin an aktuellen Beispielen deutlich machen: „Erst heute Morgen hatte ich wieder vier Fälle, in denen uns die Ausländerbehörde des Rhein-Sieg-Kreises Probleme bei der Ausbildungsduldung bereitet.“

Obwohl im Gesetz klar geregelt sei, dass Jugendliche mit Ausbildungsvertrag eine Duldung erhielten, versuche die Ausländerbehörde es auszuhöhlen. „Für uns bedeutet das oft, juristischen Rat einzuholen, am Ende doch Recht zu bekommen und somit rausgeschmissenes Geld“, betonte Ben Mansour.

Dabei hat der Verein nun auch Schwarz auf Weiß, dass er eine wirkungsvolle und in der Region Bonn einmalige Arbeit leistet. Ende April erhielt das Beratungszentrum, das von der Hit-Stiftung finanziell unterstützt wird, in Berlin das „Phineo Wirkt-Siegel“. Was man denn damit anfangen könne, hakte Göring-Eckardt nach. „Spendenwillige Unternehmen finden uns jetzt auf der Phineo-Homepage als vertrauenswürdige Organisation“, so Ben Mansour.

Dass Spenden und Beiträge der 134 Mitglieder tatsächlich die finanzielle Basis für die Arbeit mit immerhin 200 Jugendlichen bilden, hatte zuvor Bastian Zillig, Leiter des Ehrenamtszentrums, erklärt. Göring-Eckardt runzelte die Augenbrauen und freute sich am Ende, dass sich die Bonner Stadtverordneten und Landtagskandidaten Doro Schmitz und Tim Achtermeyer nun dafür einsetzen wollen, dass AsA den Titel „Offene Tür“ tragen darf. Das würde weitere Fördergelder bedeuten. „Wir brauchen dringend neue räumliche Kapazitäten und mehr Mitarbeiter“, sagte Vorstandsmitglied Till Winkelmann.

Von Godesberg aus machte sich der Tross, dem auch die Bundestagsabgeordnete Katja Dörner angehörte, in die Bonner Südstadt auf.

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