Bezirksvertretung Bad Godesberg Godesberger City muss sich weiterentwickeln

Bad Godesberg · Politiker sind sich bei der Diskussion um den sogenannten Leitbildprozess einig: Godesberger City hat schon einiges zu bieten, vieles liegt aber noch im Argen. Die Stadtverwaltung beauftragt ein externes Büro für die Konzepte für den Leitbildprozess.

 Unendliche Weiten: Die Graffiti-Aktion am Ende der Beethovenallee war kürzlich ein erster Baustein im Leitbildprozess.

Unendliche Weiten: Die Graffiti-Aktion am Ende der Beethovenallee war kürzlich ein erster Baustein im Leitbildprozess.

Foto: Ronald Friese

Wenn ein Kind eine Innenstadt malen sollte, würde es wohl die Godesberger City malen: Das denkt zumindest Philipp Lerch. Auf dem Bild seien dann die Burg, ein Markt und verkehrsberuhigte Straßen zu sehen. Als der CDU-Politiker dies bei der Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg am Mittwochabend vortrug, löste das einiges Schmunzeln aus.

Es zeigte aber, dass die City heute schon einiges zu bieten hat, vieles aber auch noch im Argen liegt, sich weiterentwickeln muss. Darin waren sich die Politiker bei der Diskussion um den sogenannten Leitbildprozess einig. Nicht ganz, inwiefern auch die einzelnen Ortsteile und eine Neugestaltung des Rheinufers mit einbezogen werden soll.

Noch in diesem Jahr will die Stadt nun ein externes Büro finden, das bei den Konzepten für den Leitbildprozess die Fäden in der Hand hält. 80.000 Euro stehen dafür zur Verfügung. „Damit bewegt man nicht die Welt“, sagte Lerch. Für das Geld könne man sonst 16 Straßenbäume in der Stadt pflanzen – für ihn ein Argument, sich bei den kommenden Projekten, an denen sich auch die Bürger beteiligen sollen, strategisch auf die Innenstadt zu fokussieren.

Marcel Schmitt (Bürger Bund Bonn) ist skeptisch, ob die Summe reichen wird. Man solle dann ruhig mehr beantragen. Klar ist, dass die 80.000 Euro nun erst einmal für den Anstoß benötigt werden, nicht für die Umsetzung konkreter Ideen. Hillevi Burmester (SPD) denkt, dass der Leitbildprozess, an dem sich später die Bürger beteiligen können und auch sollen, „einen großen Schritt für Bad Godesberg bedeuten kann“. Sie will aber dabei die Vielfalt in den Ortsteilen nicht außer Acht lassen.

Infrastruktur auf dem Heiderhof muss verbessert werden

Dafür sei Godesberg schließlich bekannt. So müsse zum Beispiel die Infrastruktur auf dem Heiderhof verbessert werden. Wie sieht es nach den Baustellen in Rüngsdorf mit der Verkehrssituation dort aus? Als dann auch die Stadt in der Sitzung dafür plädierte, die einzelnen Orte im Zusammenhang zu sehen, sträubte sich auch Lerch nicht mehr.

Monika Heinzel (Grüne) denkt, dass Godesberg viel Potenzial habe und fordert wie Achim Schröder von der FDP eine klare Zielsetzung. Der Liberale findet, dass sich vor allem beim Handel etwas ändern müsse.

Es geht aber auch um Städtebau und ums Image: Das hätten der Stadtspaziergang und ein Workshop zur Attraktivierung der Innenstadt gezeigt, so die Stadt. Auch der Städtebau- und Gestaltungsbeirat ging, wie berichtet, in seiner Sitzung im Juli in der Stadthalle auf die Qualitäten der Stadtbezirks ein.

Forderte zudem, im Leitbildprozess „schonungslos die Probleme zu definieren“. Lebensraum gestalten, ein Viertel verschönern und Begegnung von Jung und Alt: Auch der Graffitiaktionstag hatte schon für den Leitbildprozess geworben.

Unter dem Motto „Umgeben von Vielfalt #Bad Godesberg“ hatten Jugendliche mit Fachkräften des Oneworld-Projekts eine Wand am Rande des Wendehammers Beethovenallee gestaltet. Mit dem Motiv Weltall griff Bad Godesberg da zu den Sternen.

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