Mehlemer ärgern sich Gefällte Bäume in Giselherstraße wurden nicht ersetzt

Mehlem · Die sieben gefällten Ginkgos an der Giselherstraße in Bonn-Mehlem hat die Stadt entgegen einer Zusage nicht ersetzt. Anwohner ärgern sich darüber.

 Nur noch Asphalt: Die gefällten Bäume an der Giselherstraße werden an derselben Stelle nicht ersetzt.

Nur noch Asphalt: Die gefällten Bäume an der Giselherstraße werden an derselben Stelle nicht ersetzt.

Foto: Richard Bongartz

Über die laufenden Arbeiten vor seiner Haustür ärgert sich Helmut Schiffer. Der Anwohner der Giselherstraße beobachtet, wie derzeit ehemalige Baumscheiben asphaltiert werden. Dabei waren eigentlich Ersatzpflanzungen vorgesehen. Alles geht zurück auf einen Bürgerantrag von April 2015. Fünf Anwohner und Eigentümer der Häuser Giselherstraße 22 bis 30 hatten die Fällung von sieben Ginkgo-Bäumen gefordert. Die Verwaltung hielt diesen Wunsch damals für berechtigt. Denn „der Fruchtfall der Straßenbäume führt durch die gärenden Früchte im Herbst zu erheblichen Beeinträchtigungen durch Geruchsbelästigung und Rutschgefahr für Anwohner und Benutzer der Straße“, hieß es. Die Früchte der weiblichen Bäume stinken penetrant nach Buttersäure. So hat die Stadt in der Vergangenheit auf zahlreiche Bürgeranträge reagiert und Fällungen zugestimmt.

Die Verwaltung hatte angekündigt, die Bäume im Herbst 2016, spätestens im Frühjahr 2017 zu ersetzen. „Das ist bis heute nicht passiert“, sagte Schiffer und hatte sich ans Bürgerbüro gewandt. Nachbarn würden ihn in der Angelegenheit unterstützen. Lange Zeit seien die Stümpfe in den Beeten übrig geblieben, dann seien sie mit Geröll verfüllt worden – und nun mit Asphalt.

„Etwa die Hälfte der vorhandenen Bäume konnte erhalten bleiben, weil es sich bei ihnen sehr wahrscheinlich um männliche Bäume handelt, die zudem noch vergleichsweise jung und in einem guten Zustand sind.“, teilte nun Markus Schmitz vom Presseamt mit. Aus Sicht des Amtes für Stadtgrün seien nach der Fällung sowohl in der Giselherstraße als auch in der direkten Umgebung ausreichend Bäume vorhanden. „Die erhaltenen Ginkgos stehen zudem in gleichmäßigen Abständen und haben so ausreichend Platz sich zu entwickeln“, so der Sprecher.

Ginkgo-Bäume werden in Bonn generell nicht mehr gepflanzt. „Dort andere Baumarten zwischen die vorhandenen Ginkgos zu setzen, war zudem aus gestalterischen Gründen nicht erwünscht. Da heute in größere Baumbeete gepflanzt wird als früher, wären bei Neupflanzungen zudem Parkplätze weggefallen“, argumentiert die Stadt, warum es keine Ersatzpflanzungen gebe. Schiffer werde nun informiert.

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