Radverkehr in Bad Godesberg Gefährliche Situationen auf der Koblenzer Straße

Bad Godesberg · Auf Höhe der Ein- und Ausfahrt des Godesberger Tunnels kommen Autos und Lkw auf der Koblenzer Straße Radfahrern bedrohlich nah. Ärger gibt es auch über die Situation an der Kreuzung Friedrichallee/Theodor-Heuss-Straße.

1,50 Meter Sicherheitsabstand sollen Autofahrer halten, wenn sie Radfahrer überholen. Entlang der Koblenzer Straße auf Höhe der Ein- und Ausfahrt des Godesberger Tunnels ist das in beiden Fahrtrichtungen nicht möglich. Dort wird der Radweg vom Bürgersteig auf die ohnehin schmale Fahrbahn geführt, und wenn dort Lastwagen entlang fahren, die derzeit nicht durch den Tunnel dürfen, werde es für Radler eng, wie Klaus Vater vom SPD-Ortsverein Bad Godesberg-Süd bemängelt. Aus Richtung Mehlem kommend würden viele ihr Fahrrad deshalb auf den Bürgersteig lenken. Er ärgere sich schon lange darüber.

Passiert ist dort bislang laut Bonner Presseamt nichts, weshalb die Stelle nicht in der Unfallkommission diskutiert werde. „Die Maße des Radweges und im weiteren Verlauf des Schutzstreifens und der Fahrbahn entsprechen laut Kenntnis der Straßenverkehrslenkung der Straßenverkehrsordnung und den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen“, teilt eine Sprecherin mit. Und wenn der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden könne, dürften laut der Straßenverkehrsordnung Autofahrer Radfahrer eben nicht überholen. Mit anderen Worten: Man soll aufeinander Rücksicht nehmen.

Auch bei der Ortsgruppe Bad Godesberg des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) sieht man diese Verkehrsführung gelassen. „Wir hätten uns eine breitere Spur gewünscht“, sagt Gerhard Lemm, Referent für Verkehrsplanung. Aber die Lösung, die schon lange bestehe, sei akzeptabel.

ADFC über Umleitung verärgert

Lemm stört vielmehr die Situation für Radfahrer an der Kreuzung, an der Richtung Rhein die Friedrichallee und Richtung Heiderhof die Theodor-Heuss-Straße von der Koblenzer Straße abgehen. Seit im Tunnel gearbeitet wird, ist der Radweg in Richtung Godesberger Innenstadt an dieser Kreuzung gesperrt. Radfahrer werden kurz vorher auf den schmalen Bürgersteig geleitet und sollen dann erst die Koblenzer Straße, dann die Theodor-Heuss-Straße und dann wieder die Koblenzer Straße an den Ampeln überqueren. Vielen Radfahrern und Fußgängern ist dieser Umweg zu umständlich, weshalb sie an den Absperrungen vorbei die Friedrichallee queren.

Die Stadt hatte die Umleitung gegenüber dem ADFC damit begründet, dass man den Verkehrsfluss aus und zum Tunnel aufrechterhalten wolle. Das sei jedoch ein unerträglicher Zustand, so Lemm. Denn dadurch würden Radfahrer benachteiligt. Der ADFC plädiere dafür, dass der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werde, und zwar spätestens dann, wenn die Arbeiten an der ersten, rheinseitigen Tunnelröhre abgeschlossen seien. Laut Bonner Ratsinformationssystem soll das im April der Fall sein. Wenn danach der Zustand für die Radfahrer an dieser Stelle nicht verbessert werde, gehe der Godesberger ADFC auf die Barrikaden, sagt Lemm. Die technischen Lösungen seien da. „Man müsste ein bisschen Geld in die Hand nehmen, um die Ampelschaltung zu ändern.“ Aber das müsse die Stadt Bonn, die sich nächstes Jahr den Titel Fahrradhauptstadt verleihen will, auch wollen.

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