Aennchen in Bad Godesberg Gaststättenerlaubnis fürs Aennchen erteilt

BAD GODESBERG · Es ist eine Nachricht, die vielen Bad Godesbergern das Ende des Jahres versüßen wird: Der neue Betreiber der Traditionsgaststätte Aennchen hat bei der Stadt eine Gaststättenerlaubnis beantragt.

Diese wurde positiv beschieden, heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung, die in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 25. Januar auf der Tagesordnung steht.

Geplant ist, in dem Restaurant „eine Schank- und Speisewirtschaft mit einem Mix aus gut bürgerlicher deutscher und mediterraner Küche zu betreiben“, so die Stadt. Dies habe der neue Betreiber in seinem Betriebskonzept vorgelegt. Außerdem lägen nach wie vor weder ein Bauantrag noch eine Bauvoranfrage vor. Soll heißen, dass – zumindest derzeit – nicht geplant ist, die Optik des Hauses, das nicht unter Denkmalschutz steht, zu verändern. Wie berichtet, hatte der letzte Pächter, Holger Klagge, im September 2015 nach 24 Jahren den Betrieb eingestellt. Als Grund hatte er die jahrelange erhebliche Belastung für seine Familie angegeben. Seitdem war die Eigentümerfamilie auf der Suche nach einem neuen Pächter, jedoch vergeblich.

Vor einigen Monaten dann wurde das Aennchen verkauft. Wer der neue Eigentümer ist, darüber kursieren nach wie vor nur Gerüchte. Die meisten gehen davon aus, dass es sich um einen arabischen Investor handelt. Der Verkäufer hatte Mitte dieses Jahres gesagt, seine Ansprechpartner seien „Verwandte des Käufers aus dem Rhein-Sieg-Kreis, die seit über 20 Jahren in der Gegend wohnen“.

Im Zuge der Diskussion um die Zukunft der Traditionsgaststätte stellte sich heraus, dass das Aennchen nicht unter Denkmalschutz steht. Der Grund: Das Gebäude sei Anfang der 1970er Jahre abgerissen und 1974 nur wenige Meter entfernt wieder aufgebaut worden, so die Stadt. Zur Denkmalwürdigkeit des Gebäudes gab und gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Es sei eine Nachbildung, ein Plagiat, meinen die einen. Auch eine Reproduktion könne unter Denkmalschutz gestellt werden, wenn man den emotionalen und ideellen Wert betrachte, meinen die anderen.

Die Politik beschäftigt sich nach wie vor mit dem Thema. So wünschten sich sowohl der Bürger Bund Bonn als auch die CDU Informationen seitens der Verwaltung über die Zukunft des Aennchens. Bei dem Haus handele es sich um kein beliebiges Gebäude, „sondern um einen Ort mit hohem ideellen Gehalt“, so die CDU. Nicht ohne Grund seien eine Straße und ein Platz nach der Lindenwirtin benannt „sowie städtische Wegweiser mit einem expliziten Hinweis auf das Gebäude ausgestattet“. Das Gebäude sei – auch wenn es nicht unter Denkmalschutz stehe – ein besonderes Wahrzeichen des Stadtbezirks und eine Reminiszenz an die verloren gegangene Altstadt Bad Godesbergs, so die Argumentation.

Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg findet am Mittwoch, 25. Januar, in der Stadthalle, Koblenzer Straße 80, statt. Beginn ist um 17 Uhr.

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