Am Fronhof Fußgängerzone in Bad Godesberg wird später saniert

BAD GODESBERG · Die Sanierung der Fußgängerzone Am Fronhof in Bad Godesberg wird laut Stadt aufwendiger und teurer als erwartet. Statt einer halben Million wird sie wohl mehr als eine Million Euro kosten.

 Der Platz Am Fronhof in der City von Bad Godesberg.

Der Platz Am Fronhof in der City von Bad Godesberg.

Foto: Axel Vogel

Dass die Fußgängerzone aufgewertet werden soll, steht schon seit Jahren fest. Auch, dass die Arbeiten im Bereich Am Fronhof starten sollen, hat der Hauptausschuss bereits im November 2017 beschlossen. Seitdem hat sich allerdings noch nichts getan – und es wird auch noch dauern, bis die Maßnahme beginnt. Diese wird nämlich deutlich aufwendiger und damit teurer, als erwartet. Das geht aus einer Stellungnahme der Verwaltung auf eine Große Anfrage der FDP hervor. Die letzten Aktivitäten zu dem Projekt hätten ihrer Wahrnehmung nach Ende 2017 stattgefunden, begründet die Fraktion ihren Vorstoß. Daher wünsche man sich Informationen über den aktuellen Stand.

Im vergangenen Jahr habe man zur Vorbereitung der Maßnahme Bodenproben entnommen, so die Stadt. Das Ergebnis: „Der komplette Straßenoberbau einschließlich Tragschicht ist nicht mehr ausreichend dimensioniert.“ Dieser müsste folglich im Zuge der Umgestaltung ausgebaut werden. Damit stiegen die Kosten erheblich – von einer halben auf mehr als eine Million Euro. Darüber hinaus habe man auch den Kanal genauer unter die Lupe genommen. Dabei habe man eine marode Haltung entdeckt, „die im Vorfeld der Umbaumaßnahme sinnvollerweise erneuert werden sollte“, so die Stadt.

Und: Die Verschönerung der Fußgängerzone Am Fronhof sei in den Leitbildprozess aufgenommen worden. Dessen Ergebnisse werden „den politischen Gremien nach der Sommerpause zur Beschlussfassung vorgelegt“, so Andrea Schulte vom städtischen Presseamt. Geben sie grünes Licht, steht am Ende ein Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK), in dem konkrete Vorschläge enthalten sind – so wie die Umgestaltung Am Fronhof. Dieses ist die Grundlage, finanzielle Mittel aus der Städtebauförderung zu beantragen, die für eine Umsetzung der geplanten Maßnahmen erforderlich sind. Die Aussicht, Fördermittel zu erhalten, wenn die Fußgängerzone im Zuge des ISEK erneuert wird, ist ein weiterer Grund dafür, dass die Stadt die Verschiebung der Arbeiten empfiehlt.

Sofern alles nach Plan läuft, könnte die Erneuerung ab 2022 erfolgen. Aber: „Der zeitliche Ablauf ist auch durch die geplante Beantragung von Städtebaufördermitteln beeinflusst“, so Schulte.

Doch was geschieht mit den 500.000 Euro, die bereits für Am Fronhof in den Haushalt eingestellt worden sind? Ein Teil davon fließt in Richtung Beuel, wo der Kreisverkehr an der Pützchens Chaussee/Oberkasseler Straße teurer wird, „weil dort das Ausschreibungsergebnis über den Schätzkosten lag“, so Schulte.

Das Vorgehen hat den Bürger Bund Bonn (BBB) auf den Plan gerufen. Die Fußgängerzone sei nach rund 40 Jahren in einem desolaten Zustand, Stolperfallen inklusive. „Sie bedarf dringend der Erneuerung“, sagt Marcel Schmitt vom BBB. Dass die bereitstehenden Gelder für Projekte in anderen Stadtbezirken eingesetzt, die Sanierung verschoben werde, zeige „einmal mehr den Stellenwert, den Bad Godesberg im Bonner Stadtrat hat“.

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