Friesdorfer Freibad wegen Personalmangel geschlossen Friesdorfer Freibad schließt trotz 35 Grad

Friesdorf · An Tag fünf der noch jungen Freibadsaison gibt es den ersten Negativ-Höhepunkt: Trotz Temperaturen von 35 Grad schloss die Stadt am Montag um 13 Uhr das Friesi. Als Grund nannte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann erkrankte Fachkräfte.

 Heute geschlossen: Die Türen des Friesdorfer Freibads bleiben heute wegen Personalmangel geschlossen.

Heute geschlossen: Die Türen des Friesdorfer Freibads bleiben heute wegen Personalmangel geschlossen.

Foto: Ronald Friese

Ein kleiner Zettel hinter dem Gittertor informierte die Badegäste über die Situation. Recht nüchtern allerdings, was manchem zusätzlich übel aufstieß. „Noch nicht mal ein Wort des Bedauerns“, wunderte sich eine ältere Dame, die sich nach Friesdorf aufgemacht hatte.

Extra aus Lengsdorf war Hermann Striese gekommen. „Ich bin bei der Freiwilligen Feuerwehr und schwimme zweimal die Woche“, meinte Striese. Besonders ärgerlich war die Situation für Eltern, die mit kleinen Kindern zum Friesi radelten. „Meine Tochter ist noch zu jung, um die Strecke bis nach Rüngsdorf ins Panoramabad zu schaffen“, sagte eine Mutter.

Ärger über das geschlossene Schwimmbad

Fast schon sauer auf die Personalpolitik der Stadt war eine Frau aus Kessenich, die sich telefonisch beim GA meldete: „Viele Schulen haben hitzefrei gegeben, andere Schüler haben frei wegen der mündlichen Abiprüfungen oder weil sie am Sonntag Konfirmation hatten – und dann das.“ Ihre Tochter hätte mit zwei Mitschülerinnen des Friedrich-Ebert-Gymnasiums völlig fassungslos vor verschlossenen Türen gestanden. „Ich verstehe nicht, warum immer das Friesi das Nachsehen hat“, so die Kessenicherin.

Auf Nachfrage erläuterte Vize-Stadtsprecher Hoffmann die Personalsituation: „Wir haben für die sechs Freibäder 30 Fachkraftstellen einschließlich der Badleiter, davon zwei mit reduzierten Stunden.“ Die Fachkräfte hätten eine 39-Stunden-Woche, geöffnet sei an sieben Tagen, montags bis freitags von 6.30 bis 20 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 20 Uhr. In jeder Schicht müsse mindestens eine Fachkraft anwesend sein.

„Von den fünf Fachkräften, die wir pro Bad benötigen, fallen derzeit krankheitsbedingt und durch Elternzeit vier Fachkräfte aus“, so Hoffmann. Am Montag seien „Kurzzeiterkrankungen“ hinzugekommen, sodass es im Spätdienst im Bereich Süden (Rüngsi und Friesi) nur eine Fachkraft für zwei Bäder gegeben hätte.

Ausweichen auf andere Schwimmbäder

Schon am Wochenende hatten Leser Kritik geäußert, da trotz großen Andrangs nur eine Kasse im Rüngsdorfer Bad geöffnet war. Am Dienstag soll das Friesi laut Hoffmann wieder normal geöffnet sein.

Die Stadt bittet Freibadbesucher, auf andere Freibäder im Stadtgebiet auszuweichen. Am morgigen Dienstag solle das Friesdorfer Freibad wieder zur gewohnten Zeit öffnen.

Die Bonner Freibäder haben montags bis freitags von 6.30 (bis 10 Uhr nur Sportbecken) bis 20 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.

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