Suzuki Swift: Bewährtes verbessert

Am Design des Swift hat Suzuki nichts verändert, denn der Neue sieht aus wie der Alte. Geachtet wurde vor allem auf mehr Qualität im Innenraum des ab 10. September ab 10 990 Euro erhältlichen Kleinwagens.

 "Weil er so beliebt und erfolgreich ist", wurde der Swift laut Suzuki äußerlich nicht verändert. Innenraum und Motoren profitieren von der Überarbeitung.

"Weil er so beliebt und erfolgreich ist", wurde der Swift laut Suzuki äußerlich nicht verändert. Innenraum und Motoren profitieren von der Überarbeitung.

Foto: Werksfoto

Stellen Sie sich vor: Es gibt ein neues Auto und keiner bemerkt es. Das könnte dem neuen Suzuki Swift durchaus passieren, denn der Neue sieht aus wie der Alte. "Weil er so beliebt und erfolgreich ist", erklärt der japanische Hersteller die äußerliche Nicht-Veränderung des ab dem 10. September ab 10 990 Euro erhältlichen Kleinwagens.

Kaum sichtbar ist beim Swift auch der Längenzuwachs um neun Zentimeter auf 3,85 Meter. Dieser fällt nur bei einem Direktvergleich mit dem Vorgänger auf. Ähnlich verhält es sich mit dem fünf Zentimeter längeren Radstand, der jetzt 2,34 Meter misst. Nur wer sich je in den Fond des nun auslaufenden Dreitürers quetschen musste, merkt den geringen Raumgewinn.

Bei der fünftürigen Version genießen die Passagiere der zweiten Sitzreihe etwas mehr Beinfreiheit als zuvor; der Kofferraum konnte nicht an der Verlängerung partizipieren - zwei Kisten Sprudelwasser, das war's.

Zudem wurde die Ausstattung des kleinen Japaners verbessert. Ab Werk sind bereits in der Basisversion sieben Airbags und ESP mit an Bord. Bislang kostete die Einstiegsversion zwar 290 Euro weniger, besaß dafür aber auch nur vier Airbags und kein Anti-Schleudersystem.

Gewonnen hat auch das Interieur. Die Materialien sind nun hochwertiger als bisher, was man sowohl fühlt als auch sieht. Das Cockpit ist übersichtlich, die Instrumente sind in jeder Situation gut lesbar. Wünschenswert wären allerdings Sitze mit mehr Seitenhalt und eine mehr als einstufige Sitzheizung.

Auch bei den Motoren hat Suzuki Hand angelegt. Künftig wird der bekannte Diesel und ein neu entwickelter Benzinmotor angeboten. Der 55 kW/75 PS starke 1,3-Liter-Selbstzünder war bisher kaum gefragt und ist künftig nur im Fünftürer erhältlich. Der neue Vierzylinder-Ottomotor dagegen ist da interessanter.

Er lässt sich sportlicher fahren als der Diesel. Mit 1,2 Litern Hubraum und doppelter variabler Ventilsteuerung leistet das Triebwerk 69 kW/94 PS und verbraucht laut Hersteller durchschnittlich 5,0 Liter Superbenzin auf 100 Kilometern. In der Praxis kann sich jeder mit einer zurückhaltenden Fahrweise an diesen Wert heranarbeiten.

Lässt man allerdings mal Fünfe gerade sein und nutzt das bedingt dynamische Potenzial des Benziner-Swift, sind rund sechs Liter Sprit als Normalverbrauch anzusehen. Doch auch damit bleibt er unter den Praxiswerten der Vorgänger-Generation. Bei beiden Aggregaten wird die Kraft mittels manuellem Fünfganggetriebe übertragen, das sich ohne Fehl und Tadel schalten lässt.

Kein Unterschied zum Vorgänger ist beim Geräuschniveau festzustellen. Dabei sind es weniger die Motoren, die ab einer gewissen Geschwindigkeit laut sind, als die Windgeräusche, die mit Tempo 120 deutlich steigen.

Auch das neue Fahrwerk wirkt im Vergleich zum Vorgänger kaum verändert. Immer noch ist es eher straff als komfortabel abgestimmt, so dass der Swift weiterhin nicht nur optisch dem Mini Konkurrenz macht. Hinzu kommen beim japanischen Fronttriebler eine angenehm leichtgängige Lenkung und solide Bremsen.

Für Suzuki ist der dynamische Kleinwagen das wichtigste Modell. Die derzeitige Generation hat sich seit seiner Markteinführung vor fünf Jahren rund 60 000 Mal in Deutschland verkauft, in Europa fand er knapp eine halbe Million Abnehmer. Im ungarischen Werk Esztergom läuft bereits die neue Generation vom Band. Nun soll auch mehr auf die Fertigungsqualität geachtet werden, damit sich mit dem Neuen nicht wiederholt, was mit dem Alten der Fall war.

Bei ihm mussten nämlich mittels acht Rückrufen und Servicemaßnahmen unter anderem die Kofferraumbeleuchtung, die Kupplung, die Handbremse, die Seitenairbags, die Bremsen sowie die Benzinpumpe nachgebessert werden. Wenn der Neue neben seinem attraktivem Äußeren auch tatsächlich besser ist, wird es ihm gut tun, was zu wünschen wäre.

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