Kartenvorverkauf für Kölner Stunksitzung Fans campieren vor geschlossenen Ticketschaltern in Bonn

Bonn · Schon am Freitagnachmittag sitzen die ersten Fans vor den geschlossenen Schaltern des GA-Ticketverkaufs, um am nächsten Morgen die besten Plätze für die kommenden Stunksitzungen in Köln zu bekommen. Sie haben eine lange Nacht vor sich.

 Die ersten Fans warten in Bad Godesberg auf den Kartenverkauf für die Kölner Stunksitzungen.

Die ersten Fans warten in Bad Godesberg auf den Kartenverkauf für die Kölner Stunksitzungen.

Foto: Richard Bongartz

Was tut man nicht alles für seine Stunksitzungskarte? Oder eher für zehn Stück: Denn das ist die Höchstmenge, die um 9 Uhr am Samstagmorgen pro Person verkauft wird. Und so viele Tickets nimmt dann auch jeder mit, wenn er sich schon die ganze Nacht vor den Zweigstellen des General-Anzeigers um die Ohren schlägt.

Am Freitag um 17 Uhr sitzen die ersten drei Fans am Bonner Bottlerplatz vor dem Schaufenster, ausgestattet mit Decken und Orangensaft. Vier sind es in Bad Godesberg an der Koblenzer Straße. Ein Mann auf seinem Campingstuhl sagt, dass er in den kommenden Stunden keine Ablösung bekomme, „das geht die Nacht durch“. Er ist Nummer zwei in der frühen Schlange, vor ihm steht ein anderer im Parka – man kennt sich aus den Jahren davor.

„Ich mache das für Bekannte aus dem Schwäbischen“, sagt der Sitzungsjeck auf der Pole Position. Er werde aber in den nächsten Stunden abgelöst. „Wenn man einmal hingegangen ist, muss man immer wieder hin“, meint eine Frau zu den Vorstellungen im Kölner E-Werk. „Das ist wie ein Virus.“ Alle sind sich einig, dass man sich nach der Sitzung jedes Mal frage, wie das Ensemble das in der folgenden Session noch besser machen könne. „Ich freue mich dann schon aufs nächste Mal“, meint Nathaniel Carlsen.

Eine ältere Dame stößt neugierig hinzu, will aber gar keine Karten kaufen. „Ehrlich gesagt frage ich mich auch, was Sie hier machen“, spricht sie die Gruppe an. „Das habe ich in Bonn noch nicht erlebt.“

Carlsen hat ein paar Bier dabei. Seine Nachbarin meint: „Später wird Pizza bestellt und ich schlafe ein bisschen.“ Öfter kämen in der Nacht auch Polizeistreifen vorbei und immer wieder Leute, die Fragen stellen. „Man lernt nette Menschen kennen“, sagt sie. Nachts um drei wird aus Erfahrung ein größerer Schwung Kartenkäufer erwartet. Wenn sich die GA-Zweigstellentüren am Samstagmorgen öffnen, ist die Schlange erfahrungsgemäß sehr lang. Vielleicht kommt dann auch – wie schön öfters – jemand vom Stunksitzungspersonal mit Quarkbällchen und Kaffee vorbei.

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