Selbsthilfegruppe in Bonn Erste Selbsthilfegruppe von "Mobil mit Behinderung"

BAD GODESBERG · Gisela Breuhaus hat eine Bonner Ortsgruppe des bundesweit tätigen Vereins "Mobil mit Behinderung e. V." gebildet. Am Samstag kamen in der Stadthalle die ersten acht Interessierten zusammen. Mobilität und Behinderung in Einklang bringen, das ist das Ziel der Vereinsarbeit. Fehlende Freiräume sollen technisch kompensiert werden.

Es geht um eine gerechte Teilhabe am Leben auch für Rollstuhlfahrer und Menschen mit anderen Handicaps. Ob dafür, mobil zu sein, ein Rollator, Rollstuhl oder ein aufwendig umgebautes Fahrzeug notwendig sei, dürfe keine Rolle spielen, so der Verein. Einzig und alleine wichtig sei, Behinderte in der heutigen Welt mobil zu halten. Der Verein will die soziale Lücke, die gerade bei Behinderten in dieser Hinsicht klafft, schließen. Denn Mobilität sei heute für jeden alltäglich. Jeder habe sie. Jeder nutze sie. Ihre Bedeutung ermessen könne jedoch nur der, der sie für immer verloren habe.

Das erste Treffen der Bonner Selbsthilfegruppe sei gut gelaufen, berichtet Gisela Breuhaus, die selbst betroffen ist. Unter den Interessenten sei auch je ein Vertreter der Selbst-aktiv AG Bonn und der Behindertengemeinschaft Bonn gewesen. "Das war hilfreich. Denn die Zusammenarbeit aller Vereine ist enorm wichtig", so Breuhaus. In Kooperation könne man die Probleme angehen, die in Bonn noch auf dem Weg zu einer behindertengerechten Stadt auf dem Plan stünden.

Man prüfe also die Fußwege, die Straßen und das Erreichen von Geschäften für Rollifahrer und Blinde. "Im Endeffekt profitieren hier von Verbesserungen dann auch viele andere Menschen", ist Breuhaus überzeugt. Etwa auch junge Mütter, die mit dem Kinderwagen unterwegs seien und derzeit noch ähnlich Klippen zu umschiffen hätten. Ebenso sei Thema des ersten Treffens gewesen, dass behinderte Antragsteller die für sie nötigen Erleichterungen fürs tägliche Leben, die im Gesetz stünden, auch gewährt würden. "An der Umsetzung hapert es noch gewaltig. Wir fangen uns regelmäßig Ablehnungen ein", berichtet Breuhaus. Und das, obwohl Deutschland an die von der EU verabschiedete Behindertenkonvention gebunden sei. ham

Kontakt zur Gruppe über Telefon 0228/9619195 oder per Email: Gisela.Breuhaus@mobil-mit-behinderung.de.

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