Journalist Don Jordan in Plittersdorf Erinnerungen ans ehemalige Ami-Viertel

BAD GODESBERG · Die Bürgerinitiative "Rettet die Amerikanische Siedlung Plittersdorf" (RASP) hat am Montag einen sehr renommierten Gastredner für einen Vortrag in der Stimson Memorial Church gewinnen können: den Amerikaner Don Jordan. Das Thema des Vortrags war "Persönliche Erinnerungen eines Zeitzeugen an eine geschichtsträchtige und bewegende Zeit - Plittersdorf und seine historische Bedeutung in der deutschen Nachkriegsgeschichte".

Jordan betonte gleich zu Beginn seines Vortrags: "Die Verbindung zur Amerikanischen Siedlung in Plittersdorf war und ist sehr prägend für mich. Ich fände es eine Schande, wenn das hier zugebaut würde." Als er 1952 als Elfjähriger aus New York mit seinen Eltern und seinem Bruder nach Deutschland gekommen sei, ohne der Sprache mächtig zu sein, habe die Amerikanische Siedlung ihm das Einleben erleichtert. Er konnte amerikanische Freunde gewinnen, und auch seine Eltern hätten Kontakt mit anderen Diplomaten in der Siedlung gehabt. "Ich erinnere mich noch, wie beeindruckt ich von der Großzügigkeit der Wohnungen dort war und ich auf den Wiesen gespielt habe."

Nachdem er 1959 Bonn wieder verließ, kam er 1966 als Journalist wieder zurück. Er habe viel Zeit im Amerikanischen Club verbracht, weil dort Gesellschaft und Politik zusammenkamen. Er habe dort Hintergrundgespräche geführt und manchmal offenbarten sich ungeahnte Charaktereigenschaften hoher Politiker. Auch das Jahresfest der ausländischen Presse sei ihm in guter Erinnerung, vor allem wegen der lockeren Atmosphäre.

Jordan verdeutlichte seine Position: "Der Erhalt der Siedlung und des Clubs sind sehr wichtig, nicht nur wegen meiner persönlichen Erinnerungen, sondern auch als Symbol für die Nachkriegspräsenz und -aktivität der Amerikaner und als historische und kulturelle Stätte." Für Jordan symbolisiert die Siedlung auch ein Gedenken an eine bessere deutsch-amerikanische Freundschaft.

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