Unterführung Bürgerstraße Eisenbahnbrücke wird nach 2023 erneuert

BAD GODESBERG · Die Eisenbahnbrücke über der Bürgerstraße am Kinopolis muss frühestens 2023 abgerissen und neu gebaut werden. Im Mai war bekannt geworden, dass sie zu den Bauwerken in NRW gehört, bei denen so gravierende Schäden bestehen, dass sich eine Instandsetzung nicht mehr lohnt. In der Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg lag am Mittwochabend eine ausführliche Stellungnahme der Deutschen Bahn (DB) zu einer Großen Anfrage der Grünen vor.

 Maroder Zustand: Die Eisenbahnbrücke am Kinopolis muss mittelfristig neu gebaut werden.

Maroder Zustand: Die Eisenbahnbrücke am Kinopolis muss mittelfristig neu gebaut werden.

Foto: Köhl

Demnach werden die DB-Brücken alle sechs Jahre begutachtet, in Bad Godesberg zuletzt 2010. Dabei sei auch die Wirtschaftlichkeit der Instandhaltung geprüft worden mit dem Ergebnis, dass bei der nächsten Regelbegutachtung 2016 ein Termin für den Neubau festgelegt werden soll. "Der Zustand der Eisenbahnüberführung Moltkeplatz bzw. Bürgerstraße ist stand-, betriebs- und verkehrssicher. Es droht keine Sperrung der Brücke", teilte die DB Netze AG auf die Große Anfrage hin mit. Sicherheitsrelevante Mängel würden umgehend behoben.

Die Grünen wollten auch wissen, mit welchen Folgen für den Bahnverkehr bei Abriss und Neubau der Brücke zu rechnen ist. Laut Bahn sind zeitweise Gleis- und Streckensperrungen am Wochenende und nachts erforderlich. Gegebenenfalls werde für Tageszeiten mit geringem Fahrgastaufkommen ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Das Parkhaus des Kinopolis bleibe auch bei einer zeitweiligen Sperrung der Bürgerstraße von der Moltkestraße aus befahrbar.

Die Eisenbahnüberführung Rüngsdorfer Straße wurde 2010 lediglich eine Kategorie besser eingestuft als das Nachbarbauwerk. Hier hält die DB Netz eine Instandsetzung "aus wirtschaftlichen Gründen weiterhin vertretbar". Hier sei eine Erneuerung aus heutiger Sicht frühestens ab 2030 zu erwarten.

Generell gilt: Falls mehrere Baumaßnahmen im gleichen Streckenbereich liegen, wird grundsätzlich versucht, "über eine Bündelung von Maßnahmen die Auswirkungen für die Fahrgäste und die Anwohner so gering wie möglich zu halten", so die Bahn. Ob eine solche Bündelung im Fall der Bad Godesberger Brücken sinnvoll und umsetzbar ist, wird nach Auskunft des Netzbetreibers individuell geprüft. Vorerst bleiben die maroden Brücken, wie sie sind.

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