Zusammenlegung von Siebengebirgs- und Johannes-Gutenberg-Schule Eine Schule an zwei Standorten

SCHWEINHEIM · Was bei Carl-Schurz- und Gertrud-Bäumer-Realschule noch diskutiert wird, ist bei zwei Bad Godesberger Förderschulen schon Wirklichkeit geworden: Die Siebengebirgs- und die Johannes-Gutenberg-Schule wurden in diesem Schuljahr zusammengelegt.

 Die Jugendlichen der neuen Verbundschule lernen an zwei Standorten. Dieses Foto zeigt das Schulgebäude an der Venner Straße.

Die Jugendlichen der neuen Verbundschule lernen an zwei Standorten. Dieses Foto zeigt das Schulgebäude an der Venner Straße.

Foto: Ronald Friese

Und sind nun eine Verbundschule. "Der Verbund ist sinnig", sagt Schulleiter Achim Bäumer. Denn: "Die Kinder kommen oft aus verschiedenen Förderbereichen."

Doch das war nicht der eigentliche Grund für die Zusammenlegung. "Es gibt eine Mindestgrößenverordnung", erklärt Bäumer. Soll heißen, dass mindestens 144 Schüler die Bildungseinrichtung besuchen müssen. Erreicht man diese Zahl nicht, wird die Schule geschlossen.

In naher Zukunft zwar kein Problem, mit dem sich die Bad Godesberger hätten beschäftigen müssen, sagt Bäumer, der in den vergangenen Jahren schon beide Schulen, zum Teil kommissarisch, geleitet hat. Langfristig aber schon. Denn: "Wir haben die Zahlen nur knapp erreicht."

Jetzt gibt es keine Probleme mehr. Mit 220 Schülern ist die Verbundschule gesichert - auch auf längere Sicht gesehen. "Die Schülerzahlen sind weiter stabil, im Moment sogar steigend", so Bäumer.

Die Schule umfasst Primar- und Sekundarschule, dementsprechend sind die Schüler sechs bis 18 Jahre alt. Das Kollegium hat rund 40 Lehrer; durch die Übermittagsbetreuung und die OGS sind es insgesamt mehr als 80 Mitarbeiter, sagt Bäumer. Gelernt wird an beiden alten (und neuen) Schulstandorten: Das Hauptgebäude befindet sich an der Winterstraße in den Räumen der ehemaligen Siebengebirgsschule, deren Namen die Verbundschule übernommen hat. Die "Außenstelle" liegt an der Venner Straße.

Es gibt drei Fördersäulen: Lernen, Sprache und die Förderung der sozial-emotionalen Entwicklung. Der Diagnose folgt ein Perspektivgespräch, danach wird geschaut, wie mit dem Kind umgegangen wird. Individuelle Verhaltenspläne, Zielformulierung und stetige Reflexion sind einige Mittel. Die Jugendlichen können die Schule mit Förderschul-, Hauptschul- oder auch Realschulabschluss verlassen. Dabei sei das System offen - ein Wechsel von einem zum anderen Zweig kein Problem, sagt Bäumer.

Die Verbundschule kooperiert übrigens auch mit dem Godesheim (24 Schüler) und Maria im Walde (18 Schüler). "Insgesamt haben wir also vier Standorte. Das ist ein Glück. Denn wir können genau gucken, wo welches Kind optimal hinpasst."

Der gewünschte Trend, Förderschulen nach und nach zu verkleinern, ist momentan nicht zu erkennen: "Das Gegenteil ist der Fall", sagt Bäumer. Das Gute daran sei, dass viele Eltern dieser Schulform früher ablehnend gegenübergestanden hätten, weil die Kinder "zwangsverpflichtet" wurden. "Heute wollen sie, dass ihre Kinder auf die Förderschule gehen."

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