"Suppenhimmel" am Fronhof 17 Ein warmes Essen verbindet

Bad Godesberg · Über ein volles Haus konnten sich gestern Mittag die Initiatoren des sogenannten Suppenhimmels anlässlich der Premiere der neuen Initiative freuen. Unter dem Motto "Gold, Weihrauch und Suppe" eröffneten am Dreikönigstag Godesberger Gastronomiebetriebe und die Katholische Kirche in den ehemaligen Räumen der Katholischen Bücherei am Fronhof 17 eine kostenfreie Essensausgabe.

"Die Suppenküche richtet sich an alle, die sich nicht in der Lage sehen, selbst für eine warme Mahlzeit zu sorgen", sagte Angela Kirsch, Vorsitzende des Caritasausschusses in Bad Godesberg, der das Projekt betreut. "Wir würden uns auch darüber freuen, wenn sich das hier zu einem Ort entwickelt, an dem sich Flüchtlinge und Godesberger bei einem Mittagssüppchen begegnen würden", ergänzte Mitstreiterin Monika Overkott vom Caritasausschuss.

Die Idee für diese Initiative kam sozusagen von oben - bei einem Gespräch zwischen der Betreiberin der Godesburg, Marion Hauck, und Dechant Wolfgang Picken. "Schon lange hatte ich darüber nachgedacht, was man für die Menschen tun kann, die sich nur noch schwer selber versorgen können", meinte die Pächterin der Godesburg, die gestern für 120 Portionen Kartoffelsuppe mit Einlage sorgte und gemeinsam mit Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke fleißig die Suppenkelle schwang.

An jedem Werktag wird ab sofort ein anderer Gastronom für einen Mittagsimbiss sorgen. "Wer Hilfe braucht, kann sich hier verpflegen", meinte beispielsweise Olaf Dreesen, der zu den Unterstützern aus der Gastronomie gehört. "Bedürftige gibt es in Godesberg genug", ergänzte Bastei-Chef Martin Stützer. "Ich hoffe, dass diese Menschen nicht zu stolz sind, auch hierher zu kommen."

Dechant Wolfgang Picken freute sich über die Unterstützung aus der Gastronomie. "Ich war total beeindruckt. Auf sechs Anfragen kamen sechs Zusagen. Wir mussten also nicht lange suchen, weil es spontane Begeisterung für die Idee gab." Den Aspekt der Begegnung betonte Stein-Lücke: "Gemeinsames Essen verbindet. Mancher schafft es einfach nicht, regelmäßig zu kochen und zu essen - egal ob Schulkinder, Alleinerziehende, Berufstätige im Stress oder alte Menschen. Der Suppenhimmel steht allen Godesbergern offen."

Wie stark das neue Angebot mitten in der Innenstadt angenommen wird, war gestern noch nicht abzusehen. Die Organisatoren planen fürs Erste mit etwa 50 bis 70 Portionen täglich. "Werbung wurde unter anderem per Faltblatt und in drei Sprachen - Deutsch, Englisch und Arabisch - gemacht", so Monika Overkott.

Zunächst gilt: "Es gibt so lange Essen, wie der Vorrat reicht. Und sollte die Nachfrage größer sein, werden wir eine Lösung finden", zeigte sich Picken optimistisch. "Eingeladen sind alle Hungrigen unabhängig von Religion oder Kultur", so der Dechant. "Die Hungernden zu speise, ist eines der traditionellen leiblichen Werke der Barmherzigkeit. Ich freue mich daher besonders, dass dieses wunderbare Projekt gerade während des vom Papst ausgerufenen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit realisiert werden konnte."

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