Benefizkonzert der Bürgerstiftung Rheinviertel Ein Abend mit Bruckner

Bad Godesberg · Zum Auftakt der neuen Veranstaltungssaison der Bad Godesberger Bürgerstiftung Rheinviertel gab es mit der f-Moll-Messe für Soli, gemischten Chor und Orchester und dem Te Deum in C für gleiche Besetzung plus Orgel ein opulentes, exklusiv Anton Bruckner gewidmetes Benefiz-Konzert zugunsten stiftungseigener Palliativ- und Hospizprojekte.

Ausführende in der voll besetzten Plitterdorfer Heilig Kreuz Kirche waren das Vokalensemble Rheinviertel, ein Solistenquartett aus Julia Kamenik-Sedlak, Sopran, Guadalupe Larzabal, Alt, Mark Rosenthal, Tenor, und Guido Scheer, Bass, (außer Larzabal alles ehemalige Mitglieder der Bonner Oper), sowie die Camerata "Louis Spohr", ein aus Profi-Musikern bestehendes Projektorchester.

Die musikalische Leitung hatte Daniel Kirchmann, Seelsorgebereichsmusiker in Bad Godesberg. Wenn Bruckners Sinfonien unterstellt wurde, "Messen ohne Worte" zu sein, könnte man im Umkehrschluss seine drei großen Messen als "Sinfonien mit Worten" bezeichnen.

Denn wie in seinem sinfonischen Werk bedient sich der gelernte Organist Bruckner auch in seinen Vertonungen des lateinischen Mess-Textes schon jenes, dem Registerwechsel bei der Orgel abgeschauten Einsatzes der Orchester-Apparate (besonders markant bei Blech und Pauke).

Kirchmann gelangen hier sehr eindrucksvoll scharfkantige Extreme, die im Zusammenklang mit dem ordentlich präparierten Chor ihre Wirkung - "Omnia ad majorem Dei gloriam" (Alles zur größten Ehre Gottes) - nicht verfehlten. Beim nachfolgenden Te Deum dann konnte das Solistenquartett endlich jene Klangfarben generieren, die es in der Messe leider ein wenig schuldig geblieben war.

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