Neue Bürohäuser an der B 9 Ein „grüner Canyon“ für Godesberg

Friesdorf · Kölner Architekten gewinnen den Wettbewerb für das Grundstück an der Godesberger Allee 171. Baustart ist nicht vor 2022 vorgesehen.

Die einstige „Diplomatenrennbahn“ B 9 ist als Bürostandort für Neubauten beliebt. Nach der ehemaligen Saudischen Botschaft sollen nun auch die Gebäude zwischen Godesberger Allee 171 und Dreizehnmorgenweg 38 neuen Bürogebäuden weichen. Die Aachener Landmarken AG hatte das rund 7100 Quadratmeter große Areal im vergangenen Jahr gekauft. Jetzt ist der Architektenwettbewerb „Bürokomplex im Bundesviertel“ entschieden. Das Preisgericht kürte den Entwurf des Büros „meyerschmitzmorkramer“ aus Köln mit dem ersten Preis. Es folgen die Entwürfe von „kadawittfeldarchitektur“ aus Aachen auf Platz 2 und von HPP aus Düsseldorf.

Die Bezirksvertretung Bad Godesberg und der Planungsausschuss hatten im März die Änderung des Bebauungsplans auf den Weg gebracht. Die bestehenden drei- bis achtgeschossigen Bürogebäude aus den 1960er Jahren seien mit ihrer verschachtelten Gebäudestruktur und den teilweise offenen Tiefgaragengeschossen nicht mehr zeitgemäß, so die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage. Es bestehe zudem hoher Sanierungsbedarf. Die Stadt hat das Areal mit Blick auf die Rahmenplanung für das Bundesviertel als Bereich definiert, wo sie einen Bedarf aber auch ein Potenzial für Veränderungen sieht.

Sieben Architekturbüros waren eingeladen, dazu Entwürfe zu machen. An der Spitze der Jury war Professor Rolf Westerheide, der seit 2015 auch Vorsitzender des Städtebau- und Gestaltungsbeirats der Stadt Bonn ist. Die Jury würdigte laut einer Pressemitteilung der Landmarken AG „das gelungene Zusammenspiel zwischen innen und außen, das dem Siegerentwurf durch das Ausbilden zweier miteinander kommunizierender Baukörper auf dem Grundstück gelingt“. Dadurch soll auch ein neuer öffentlicher Raum zwischen Godesberger Allee und Dreizehnmorgenweg geschaffen werden. Das zentrale Gestaltungselement des Entwurfs von „meyerschmitzmorkramer“ ist der diagonale „Green Canyon“, den die terrassierten und begrünten Fassaden der beiden dreieckigen Baukörper bilden sollen.

Bonns Stadtbaurat Helmut Wiesner habe „diese bislang in Bonn einzigartige, innovative Bürotypologie und Architektur“ gelobt, berichtet die Landmarken AG und zitiert Wiesner mit den Worten, die sinnlichen Häuser seien ein „hervorragender Indikator für den kontinuierlichen Wandel des Bundesviertels.“ Die Idee eines neuen Platzes hatte auch das Büro „kadawittfeldarchitektur“: Die Architekten setzten ein Hochhaus mit 14 Stockwerken und einen Atriumbau auf das Grundstück.

Auf Grundlage des Architektenwettbewerbs soll nun ein vorhabenbezogener Bebauungsplan erstellt werden. „ Nach Abschluss des Verfahrens soll der Bauantrag gestellt werden. Der Baustart ist nicht vor 2022 vorgesehen“, kündigt der Investor an. In der Vorlage der Stadt vom März ist kein Zeitplan genannt. „Die erhebliche Anzahl von parallel laufenden Verfahren und Projekten mit einer unterschiedlichen Bedeutung für die Gesamtstadt erfordern eine Prioritätensetzung“, heißt es darin. Wegen der Vielzahl von Projekten mit hoher Priorität könne das Vorhaben, trotz des hohen Bedarfs an Büroflächen am Standort Bundesviertel, nicht mit höchster Priorität bearbeitet werden. Es solle „aber dennoch – soweit möglich – zügig bearbeitet werden“.

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