Erweiterte Öffnungszeiten Doch Frühschwimmen im Friesi

FRIESDORF · Die Kleinen darf man nicht unterschätzen: Das Freibad Friesdorf, Bonns Bad mit der kleinsten Wasserfläche, kann nun doch ab 1. Juni Frühschwimmen anbieten.

Wie berichtet, hatte der Stadtrat beschlossen, die Freibäder am Wochenende erst ab 11 Uhr zu öffnen, werktags erst ab 12 Uhr, um Personalkosten zu sparen. "Wir haben der Stadt angeboten, die Personalkosten für das Frühschwimmen von 6.30 bis 9.30 Uhr zu übernehmen", sagte Bärbel Richter, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Freibad Freunde Friesdorf (FFF), dem GA gestern auf Anfrage. Das Sport- und Bäderamt der Stadt organisiert im Gegenzug das Personal.

Wer das Frühschwimm-Angebot im Friesi nutzen möchte, muss Mitglied der FFF sein, dafür Mitgliedsbeitrag zahlen und zusätzlich eine Saisonkarte kaufen. Für alle, die regelmäßig etwas für ihre Fitness tun, kann sich das lohnen. Die erweiterten Öffnungszeiten kommen auch Nicht-Mitgliedern zugute: An den Frühschwimmtagen, montags bis freitags, öffnet das Friesi für alle Badegäste, auch ohne Saisonkarte, schon um 10 Uhr.

Wie viel Geld die Freibad Freunde für das Frühschwimmen aufbringen müssen, steht laut Richter noch nicht genau fest. Bei Temperaturen unter 19 Grad können die Freibäder nämlich geschlossen werden, wenn sich dadurch Einsparungen erzielen lassen. Die Personalstunden werden also erst später abgerechnet.

Laut Presseamt sind weitere Ausdehnungen der Badezeiten in anderen Bädern nicht mehr möglich. "Mit den vorhandenen Personalkapazitäten kann die Betriebssicherheit nur in diesem Rahmen garantiert werden", teilte die Stadt gestern mit.

Die Mitglieder der Bezirksvertretung Bad Godesberg haben im Protokoll zur letzten Sitzung konkretere Zahlen zum Sanierungsbedarf des Kurfürstenbads nachgereicht bekommen. Die veranschlagten zehn Millionen Euro hielten CDU und Grüne für "aus der Luft gegriffen". Zur Modernisierung seien rund fünf Millionen Euro notwendig, rechnet Andreas Falkowski (Grüne) anhand der neuen Zahlen vor. Das Kurfürstenbad soll laut Ratsbeschluss aufgegeben werden, falls sich bis 2017 kein anderer Betreiber findet. Laut Falkowski war der Erfolg, "dass das Bad nicht als Einziges in Bonn alternativ- und optionslos geschlossen werden musste", hart errungen.

Das sieht Marcel Schmitt (Bürger Bund) anders: Er nannte sämtliche Godesberger Ratskollegen gestern in einer Pressemitteilung "Politiker ohne Rückgrat". Die Haushaltsbeschlüsse hätten einen "Kahlschlag für den Stadtbezirk" zur Folge. "Wir lehnen die rüde Form der Abwicklung unseres Gemeinwesens ab", so Schmitt.

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