Bulgarische Botschaft in Plittersdorf Diskussion um Baupläne

PLITTERSDORF · Der Investor, der auf dem Gelände der ehemaligen bulgarischen Botschaft vier Mehrfamilienhäuser bauen möchte, soll seine Pläne in einer Infoveranstaltung öffentlich vorstellen. Außerdem sollen die Bürger, von denen sich einer in einem Brief kritisch geäußert hatte, frühzeitig einbezogen werden. Diesen Antrag der Grünen beschlossen die Politiker in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung.

Allerdings lief nicht alles so, wie es sich die Bezirksverordneten wünschten. Ihrer Meinung nach sollte die Infoveranstaltung stattfinden, bevor die Stadt den Bauvorbescheid positiv bewertet. Das aber ist nicht mehr möglich: Wie sie in der Sitzung erfuhren, ist der positive Bescheid längst erteilt worden - was für schlechte Stimmung in dem Gremium sorgte. Nun haben die Politiker nämlich so gut wie keine Möglichkeit mehr, gegen die Pläne vorzugehen.

Das Vorgehen sei richtig gewesen, hieß es von der Verwaltung. Man habe den zuständigen Unterausschuss Bauplanung abgewartet und anschließend den Vorbescheid positiv bewertet. Er verstehe das Dilemma, dass Fristen eingehalten werden müssten, aber nun seien ihnen die Hände gebunden, sagte Ulrich Hauschild (FDP). Auch Ralf Jochen Ehresmann (Linke) fand es ärgerlich, wie oft die Bezirksvertretung bei solchen Entscheidungen außen vor bleibe.

Und Marcel Schmitt (BBB) kritisierte "dass mit dem positiven Vorbescheid unsere Antragsmöglichkeiten unterspült werden". Um das zu ändern, forderte er, dass ein Bebauungsplan für das Areal aufgestellt werden soll. Dem folgten die anderen Politiker mit Blick auf mögliche Schadensersatzforderungen allerdings nicht. Auch der Vorschlag der Linken, 30 Prozent des Areals dem sozial geförderten Wohnungsbau zuzuführen, wurde mehrheitlich abgelehnt.

Die Gebäude, die noch auf der insgesamt rund 10.000 Quadratmeter großen Fläche zwischen den Straßen Am Büchel und Auf der Hostert stehen, sollen zum Großteil abgerissen werden. An ihrer Stelle ist geplant, vier dreigeschossige Mehrfamilienhäuser zu errichten, von denen die drei Auf der Hostert liegenden Gebäude zudem mit einem Staffelgeschoss versehen werden sollen. Dass die Planung nicht von allen gutgeheißen wird, zeigt ein Brief, den Anwohner an Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann geschrieben haben und der in der Sitzung ebenfalls thematisiert wurde.

Man sei besorgt, dass durch die geplante Bebauung die Wohnqualität Am Büchel erheblich beeinträchtigt werde. Das liege an der "bis an den Bürgersteig grenzenden Hochbebauung" sowie der "massiven Erhöhung des Verkehrsaufkommens". Zu- und Ausfahrt der geplanten Tiefgarage sollten zwar sowohl über die Straße Auf der Hostert, als auch über Am Büchel möglich sein. In der Praxis aber werde wohl die kleine Straße, die ohnehin schon stark belastet sei, häufiger genutzt. Hinzu komme ein erhöhtes Unfallrisiko, weil die Tiefgaragennutzer "baubedingt keinen Einblick auf den Fußgängerweg haben".

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