Kunstforum Westerwald Die Vergänglichkeit des Moments

BAD GODESBERG · Malerei, Zeichnungen, Fotografien und Plastiken von neun Künstlerinnen des Kunstforums Westerwald stellt der Kunstverein Bad Godesberg seit Freitag im Glaskarree in der Burgstraße 85 aus.

 Künstlerinnen des Kunstforums Westerwald reflektieren das Thema "Zwischenzustand" ganz unterschiedlich.

Künstlerinnen des Kunstforums Westerwald reflektieren das Thema "Zwischenzustand" ganz unterschiedlich.

Foto: Ronald Friese

Das Motto "Zwischenzustand" interpretierten die Künstlerinnen in vielfältiger Art und Weise und luden bei der Vernissage ein, diesen Zustand selbst zu erleben.

Mit den ätherischen Klängen eines Windglockenspiels eröffnete Künstlerin Simone Carole Levy die Ausstellung. Vereinsvorsitzender Elmar Hucko hatte sein Lieblingsstück bereits gefunden: Susanne Kinder-Walentas Akt-Malereien. Diese seien "attraktiv, besonders für Männer", scherzte er. Speziell angetan haben es ihm die Zehen der Dame. "Zehen führen ein Schattendasein in der Kunst", dabei seien sie so "interessante Persönlichkeiten". Nicht zuletzt, weil der Zeh beziehungsweise die Zehe ein Begriff mit gleich zwei möglichen Artikeln sei.

Der Künstlerin selbst war diese Interpretation nur recht. Jeder solle in ihren Bildern "sein eigenes Pünktchen finden". Bilder, die keine Malereien sind, aber so aussehen, brachte Firouzeh Görgen-Ossouli mit in die Ausstellung. In ihren Fotografien versucht sie, die Vergänglichkeit des Moments, das Leben im Vorbeilaufen, festzuhalten. "Das Licht ist meine Farbpalette", erzählte sie ,und entscheide darüber, ob sie ein Bild behalte - Nachbearbeitung am Computer sei dabei tabu.

In Gabriele Hartmanns Acryl-Collagen stehen starke Frauen im Vordergrund. Die Collagenteile sind so eingearbeitet, dass man sie kaum vom gemalten Teil unterscheiden kann. In ihrem Bild "Tangogeschichten" öffnen sich zwei Fensterläden dem Betrachter entgegen und enthüllen eines ihrer Gedichte. Das Gemälde sei "gedruckt wie man tanzt" - kein Wunder, war Hartmann früher doch selber Turniertänzerin.

Noch viele weitere Gemälde und Plastiken lassen sich entdecken: Die "Apfelkönigin", die schüchtern hinter ihren rot-goldenen Äpfeln hervorlugt, expressive, satte Farbverläufe im Gemälde "Unforgettable" und eine einzigartige Kombination aus Lerche, Borke, Arve und Sand auf Fichtenholz in der Skulptur "Werden und Vergehen". Die Ausstellung läuft noch bis zum 13. April. Bis dahin kann sie montags von 19 bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags von 16 bis 18 Uhr besichtigt werden. Alle ausgestellten Werke sind auch käuflich zu erwerben.

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