Die Traurigkeit bei den Kollegen bleibt Gedenkstunde für Polizeikommissar Gerd Höllige

Bad Godesberg · Traurigkeit und Nachdenklichkeit sind auch 15 Jahre nach dem grausamen Tod von Gerd Höllige in den Köpfen derer, die sich an den Kommissar erinnern.

An der Erinnerungsstätte gedenken Ursula Brohl-Sowa (2.v.l.), Udo Schott (3.v.l.), Kollegen und Freunde des getöteten Gerd Höllige.

An der Erinnerungsstätte gedenken Ursula Brohl-Sowa (2.v.l.), Udo Schott (3.v.l.), Kollegen und Freunde des getöteten Gerd Höllige.

Foto: axel vogel

Das wurde am Freitag bei einer kleinen Gedenkstunde deutlich, zu der die Polizeigewerkschaft an das Stelenkunstwerk am Kurpark eingeladen hatte. „Es ist ein denkwürdiger Ort und ein schreckliches Verbrechen“, sagte eingangs Udo Schott, Vorsitzender der Bonner Gewerkschaftsgruppe.

Am 28. Juli 2002 hatten sich der 40-jährige Höllige und sein gleichaltriger Kollege nachmittags von der Godesberger Wache aus zu einem Einbruch an der Moltkestraße aufgemacht. „Es war ein wunderschöner Tag mit meiner Familie, bis das Telefon klingelte“, beschrieb in bewegenden Worten der damalige Vorgesetzte, Hauptkommissar Georg Kluth. Denn der – wie sich später herausstellen sollte – geistig Verwirrte Einbrecher hatte sich unvermittelt die Waffe von Hölliges Kollegen geschnappt und auf beide geschossen. Höllige starb, das andere Opfer überlebte schwer verletzt. „Gerd hatte erst kurz zuvor die Dienststelle gewechselt und seine schusssichere Weste war noch nicht in Godesberg angekommen“, sagte Kluth, der Höllige schon lange gekannt hatte.

Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa war damals zwar noch nicht im Amt, aber es war ihr wichtig zu betonen, dass Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte leider nicht selten sei. „Ich fordere mehr Respekt ein“, so Brohl-Sowa.

Danach entzündeten die Polizeiseelsorger Claudia Heinemann und Norbert Schmitz an den Stelen, die ein Kranz und frische Blumen zierten, vier Kerzen. Eine für den Toten und sein Umfeld. „Aber auch eine für den verletzten Kollegen und seine Angehörigen“, so Schmitz. Dieser lebe heute dienstunfähig in Süddeutschland. „Zudem eine Kerze für alle, die unmittelbar am Einsatz beteiligt waren“, sagte Heinemann. So wie den Kommissarsanwärter, der wegen des Erlebten einen anderen Weg einschlug. Und schließlich, so Schmitz, für alle Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, die für die Allgemeinheit ihren Dienst versähen.

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