Vorschläge aus der Politik Die Godesburg soll attraktiver werden

BAD GODESBERG · Was passiert an der Godesburg in Bad Godesberg? Bürger beklagen den jetzigen Zustand. Die Politik will nun handeln und dabei auch den Tourismus ankurbeln.

 Durch das Fällen von Bäumen und Zurückschneiden von Hecken sollen historische Sichtachsen der Burg wiederhergestellt werden.

Durch das Fällen von Bäumen und Zurückschneiden von Hecken sollen historische Sichtachsen der Burg wiederhergestellt werden.

Foto: Friese

Wer in Bad Godesberg unterwegs ist, bewegt sich stets im Schatten der Godesburg. Mit ihrer Optik, dem Zustand des Burgbergs und der touristischen Erschließung des Kleinods ist die Politik nach wie vor nicht zufrieden. So wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach über verschiedene Themen wie den Efeubewuchs der Anlage, die zugewucherten Sichtachsen, den schlechten Zustand der Wege oder auch weggeworfenen Müll diskutiert. Und auch in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung stehen Godesburg und Burgberg auf Betreiben der CDU und der FDP auf der Tagesordnung.

Die Liberalen möchten zum Beispiel wissen, ob die historische und geologische Geschichte der Burg kenntlich gemacht werden kann, „um so den Aufenthalt am Burgberg kurzweilig und informativ zu gestalten und darüber mehr touristische Aufmerksamkeit nach Bad Godesberg zu lenken“. Darüber hinaus, so ein Vorschlag, könnte die Burg in einen Spaziergang zu anderen Sehenswürdigkeiten Godesbergs wie der Redoute oder der Draitschquelle eingebunden werden.

Außerdem spielt erneut das Efeu eine Rolle. Wie berichtet, hatte die Stadt ein Gutachten in Aussicht gestellt, in dem der Zustand des Mauerwerks bewertet werden soll. Je nach Ergebnis könnte das Efeu entfernt werden. Nun wünschen sich die Liberalen aktuelle Informationen zu diesem Thema von der Verwaltung. Wie wird das ehemalige Hotelgebäude an der Burg genutzt? In welchem Zustand ist es? Gibt es Pläne für die künftige Nutzung?– das sind weitere Fragen, die der FDP unter den Nägeln brennen.

Beleuchtung, Pflege der Wege, Beschilderung und Fußgängerbrücke zwischen Altstadtcenter und Burgberg liegen der CDU am Herzen. Alte Vorhaben dürften nicht in Vergessenheit geraten, auch wenn die bereits durchgeführten Arbeiten positive Signale seien.

In den vergangenen Wochen hat sich an Burg und Berg bereits einiges getan. Im Januar hat die Stadt damit begonnen, mehrere Bäume und Hecken am Godesberg zu fällen oder zurückzuschneiden. So sollen die historischen Sichtachsen wiederhergestellt werden – auf dem Plateau und auch unterhalb davon. Die Arbeiten werden in mehreren Schritten durchgeführt, und zwar innerhalb der nächsten 30 Jahre. Außerdem wurden in der Zwischenzeit laut Presseamt die Wege teilweise repariert, teilweise überarbeitet sowie so genannte L-Steine zur Hangsicherung installiert. Nach Ostern sollen Absturzsicherungen folgen.

Mehr Veranstaltungen wären wünschenswert

Das zukünftige Aussehen von Burg und Burgberg sowie deren Nutzung beschäftigen auch die Bad Godesberger. „Es ist beschämend, wie viel Dreck im Gebüsch liegt“, beklagt sich Ursula Rodewald, eine Ur-Godesbergerin. Auch die Plane, die die Terrasse der Godesburg im Sommer vor Wind und Wetter schützen soll, findet sie beim Anblick der Burg störend. Das sah die Politik in der Vergangenheit genauso: Auf Antrag des Bürger Bunds hatte die Bezirksvertretung Ende Januar beschlossen, die Plane durch eine Verglasung zu ersetzen, falls dies mit dem Urheber- und Denkmalrecht vereinbar ist.

Leonhard und Doris Kessel wurden ebenfalls in Godesberg geboren. Mit dem Erscheinungsbild der Burg sind sie zufrieden, trauern bezüglich Veranstaltungen aber früheren Zeiten hinterher: „Damals haben Godesberger Vereine dort Feste oder Karneval gefeiert, das hat sich sehr gewandelt. Die Angebote sollten sich wieder mehr an die Godesberger richten“, sagt Leonhard Kessel. Für Manfred Borrmann sollten Veranstaltungen an der Burg wieder mehr zur Historie des Gemäuers passen: „Es gab dort einmal einen alten Markt. Ich würde es begrüßen, wenn der zurückkommen würde.“

„Die Burg sollte auch für Kinder etwas zu bieten haben, wie zum Beispiel einen Spielplatz. Schön wäre auch ein kinderfreundliches Café“, sagt eine Mutter mit Kind. Nach Ansicht von Anna Bitz gibt es dagegen keinen Grund für viele Veränderungen: „Man sollte es so lassen, wie es ist. Die Burg sieht doch gut aus.“

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