Wanderbloggerin Die Genusswanderin aus Bad Godesberg

HEIDERHOF · Angelica Hocke durchstreift die Natur der Region und lässt andere in ihrem Blog daran teilhaben.

 Eine ihre Lieblingsplätze im Siebengebirge ist der Petersberg: Die Godesbergerin Angelica Hocke ist nach Dienstschluss und am Wochenende fast immer mit dem Rucksack unterwegs.

Eine ihre Lieblingsplätze im Siebengebirge ist der Petersberg: Die Godesbergerin Angelica Hocke ist nach Dienstschluss und am Wochenende fast immer mit dem Rucksack unterwegs.

Foto: Reiner Harth

Wandern bedeutet für Angelica Hocke "Freude pur". Seit drei Jahren ist die gebürtige Kölnerin und Wahl-Godesbergerin mit dem Rucksack unterwegs - nach Dienstschluss und an den Wochenenden versteht sich.

Besonders gerne wandert sie in ihrer direkten Umgebung: "Bonn und die Region bieten einfach eine ganze Menge", sagt sie. "Siebengebirge, Ahrtal, Siegtal - das liegt ja alles vor meiner Haustür. Das Siebengebirge zum Beispiel geht immer. Es liegt sowohl vom Büro als auch meiner Wohnung gerade mal vier Kilometer Luftlinie entfernt und ist insbesondere im Sommer mein bevorzugtes Wanderziel nach Feierabend." Die Haustür steht auf dem Heiderhof. Von dort gilt ihr bevorzugtes Motto: "Warum in die Ferne schweifen, wenn ich doch alles vor der Tür habe."

Erst im Frühsommer hat sie sich wieder auf einen Rundweg rund um den Heiderhof gemacht, den sie in ihrem Wanderblog, einem Internet-Tagebuch, ausführlich beschreibt: "Startpunkt ist in der Nähe des Heiderhofer Waldfriedhofs hinter einem Hochhaus. Schon auf den ersten Metern entdecke ich die ersten Blumen wie zum Beispiel das Lungenkraut am Wegesrand. Nur ein kleines Stück über den Waldweg, und schon geht es auf dem ersten Pfad entlang an Kiefern und Tannen.

Auch die Buchen sind mittlerweile regelrecht explodiert, und das satte Grün der Blätter erstrahlt. Fast könnte man meinen, man wäre irgendwo im Bergischen Land oder der Eifel unterwegs, dabei liegt das Wohngebiet nur wenige Hundert Meter hinter mir", schreibt sie. "Es gibt jede Menge schöner Pfade, die hier durch den Wald führen und Wiesenwege mit Blick auf das Siebengebirge. So lassen sich hier die verschiedensten Varianten laufen. Sogar der Europäische Fernwanderweg E 8 führt nur wenige Hundert Meter von meiner Wohnung entfernt durch den Wald und teilt sich zwischen Bad Godesberg und Bingen die Strecke mit dem linksrheinischen Rheinhöhenweg."

Ihr Fazit: "Hier lässt sich nicht nur herrlich wohnen, sondern sogar prima wandern. Die von mir konzipierte Runde von zehn Kilometern hat immerhin 53 Prozent Pfade und Wiesenwege, 25 Prozent feste Waldwege und nur 22 Prozent Asphalt. Da kann man sicher nicht meckern. Hier kann man zu jeder Jahreszeit unterwegs sein, und oft genug hab ich mir die Regenjacke gepackt und bin einfach losmarschiert."

"Warum in die Ferne schweifen, wenn ich doch alles vor der Tür habe"

Die Wanderleidenschaft hat Angelica Hocke schon durch die Familie mitbekommen: "Mit meinen Eltern bin ich immer viel in der Eifel unterwegs gewesen. Die Devise war klar: Wir müssen hinaus." Dass aus dem Hobby Leidenschaft wurde, hat sie auch Manuel Andrack zu verdanken, der mittlerweile zu Deutschlands bekanntesten Wanderern zählt. "Seine Bücher fand ich wirklich super", gesteht sie. Hinzu kam die Anregung einer Kollegin, einen Internetblog aufzubauen. "Ich habe schnell gemerkt, dass meine Leser begeistert waren", berichtet die "Genusswanderin".

Auf monatlich 16.000 Leser und 50.000 Klicks kommt die passionierte Wanderbloggerin nach eigenen Angaben, die auch in den sozialen Netzwerken hervorragend vernetzt ist. Zwei bis drei Stunden täglich investiert Hocke in ihren Blog, dennoch gesteht sie: "Ich schaffe es gar nicht, zu jeder Wanderung einen Artikel zu schreiben." Wer die Worte Wandern und Bonn im Internet eingibt, landet schnell auf ihrer Seite.

Dort beschreibt sie auch, warum sie ihren Blog so genannt hat - es ist eine kleine Liebeserklärung: "Wenn ich mich schon WandernBonn nenne, sollte ich die Stadt schon mögen, in der ich lebe und arbeite." Liebe auf den ersten Blick war es nicht. Als sie von Köln vor mehr als 15 Jahren ins direkte Umland von Bonn zog, fand sie Bonn zunächst total langweilig. "Im Vergleich zu Köln war hier abends nichts los, die Bürgersteige quasi hochgeklappt, die Kaufhäuser auch deutlich kleiner."

Im Laufe der Zeit habe sie durch Freunde und Kollegen Bonn immer besser kennengelernt und festgestellt: "Auch hier kann man abends ausgehen... nur eben anders als in Köln."

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