Preisverleihung am Päda Dichternachwuchs glänzt mit Fabulierlust

Villenviertel · Das Otto-Kühne-Gymnasium verleiht zum 25. Mal den Deuster-Literaturpreis. Sechs Autorinnen erzielen erste Plätze. Beiträge reichen von Gedichten bis zum Romanfragment.

 Erste Preise gehen unter anderem an (v.l.) Sophia Kipp, Anne Reichert, Jana Svetlolobov, Cecile Mayer und Nora Willmer.

Erste Preise gehen unter anderem an (v.l.) Sophia Kipp, Anne Reichert, Jana Svetlolobov, Cecile Mayer und Nora Willmer.

Foto: Barbara Frommann

Fantasy, Lyrik, Kurz- und Gruselgeschichten, Reflexionen und Romanfragmente: Der talentierte Dichternachwuchs des Päda beeindruckte beim Silberjubiläum des von Deuster-Literaturpreises mit bunter Vielfalt und kreativer Fabulierlust. Deutschlehrer Tobias Lutz konnte bei der 25. Preisverleihung in der Aula des Otto-Kühne-Gymnasiums sechs junge Autorinnen in der Kategorie „Erster Preis“ mit einer Urkunde und einem kleinen Geldbetrag auszeichnen.

Lara Zita Faßbender aus der 5. Klasse schildert in „Lilly Roos und das Buch der Träume“, welch große Bedeutung Fantasie und Träume für das Leben haben. „Bemerkenswert ist auch die sprachliche Gestaltung, die diese Geschichte trägt und sie zu einem besonderen Leseerlebnis macht“, lobte Lutz. Nora Willmer (6. Klasse) gelingt es in ihrer Geschichte einer Entwurzelung, den für ein Kind besonders schwierigen Prozess einer umfassenden Neuorientierung nahezubringen. Die neunjährige Ich-Erzählerin Alexa lässt den Leser an den emotionalen Auswirkungen eines Umzugs von der pulsierenden Metropole New York in ein kleines Dorf in Deutschland teilhaben.

Cecile Mayer aus der achten Jahrgangsstufe beschreibt in ihrer Kurzgeschichte „Wird es jemals wieder Hoffnung geben?“ eine düstere Welt, geprägt von Bosheit, Geldgier und Macht. Doch es gibt sie noch, die heilenden Kräfte der Kreativität: „Geld regiert die Welt, sah man so gut wie jedem Erwachsenen ins Gesicht geschrieben. Es gab keine Hoffnung mehr für sie. Doch zum Glück waren da noch die Kinder, die draußen mit dem Hund fangen spielten, die sich beim Baden mit Schaum einen Bart ins Gesicht malten, die mit Tausenden von verschiedenen Farben ein Bild malten, die im Schnee einen Schneeengel machten.“

Im fast 30 Seiten langen Romanfragment von Jana Svetlolobov aus der Jahrgangsstufe 9 geht es um ein 16-jähriges Mädchen, welches mit dem unsteten Lebenswandel seiner Mutter und den damit verbundenen häufigen Ortswechseln zu kämpfen hat. An der neuen Schule in London läuft nicht alles rund und mysteriöse Kindesentführungen tragen auch nicht zur Beruhigung der Protagonistin bei.

Als „literarische Lebenszeichen“ bezeichnet Anne Reichert (Q 1) ihre Werke. Die begabte Autorin konnte schon mit den ersten beiden Teilen ihrer „Nachtfalter“-Trilogie überzeugen. Mit bemerkenswerter Sensibilität trug die 17-Jährige ihr dialogisches Gedicht „Verloren“ vor. Den ersten Preis des Abiturjahrgangs sicherte sich Sophia Kipp. Lutz: „Sophias Geschichten sind stilistisch und inhaltlich sehr variabel, lassen damit das große Potenzial der Autorin aufblitzen.“ Mit viel Fantasie erzählt Sophia in „Frühlingswunder“ vom Aufblühen einer Primel und ihren Gefühlen zwischen Vorfreude und Panik. „Es wird hell um mich herum, und was noch viel wichtiger ist, es wird bunt: Rot, grün, blau, lila, pink. Ich bin umgeben von einem prächtigen Farbenmeer, ein Teil eines großen Ganzen, einer Gemeinschaft.“

Den Förderpreis erhielten Luiza Blazejewski (Klasse 5), Key Ernst (6), Alexa von Uslar (8), Moritz Ringel (8), Lucie Mayer (8), Felicitas Mayer (8), Lotte Thomann (8), Johannes Köster (9) und Robert Rabe (Q2).

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