Johannes-Kirchengemeinde Bad Godesberg Dennis Ronsdorf ist neuer Jugend-Diakon

Bad Godesberg · Die evangelische Gemeinde schafft eine Stelle zur Gewaltprävention. Der 26-jährige Pädagoge Dennis Ronsdorf ist neuer Jugend-Diakon und will auch in die Schulen gehen.

 Am Kickertisch und in der Schule will Diakon Dennis Ronsdorf Jugendliche erreichen.

Am Kickertisch und in der Schule will Diakon Dennis Ronsdorf Jugendliche erreichen.

Foto: privat

Die evangelische Johannes-Kirchengemeinde hat mit der Schaffung einer neuen Jugendleiterstelle auf die Godesberger Jugendgewalt und den Tod von Niklas Pöhler reagiert. Die Gemeinde, die neben der Innenstadt auch Pennenfeld, Muffendorf, Heiderhof, Marienforst und Schweinheim umfasst, hat mit Dennis Ronsdorf einen Jugend-Diakon eingestellt. „Wir investieren mit der Stelle in die Zukunft“, sagte Pfarrer Jan Gruzlak. Ronsdorf sei jetzt neue Anlaufstelle für Jugendliche, Pädagogin Inge Lissel-Gunnemann bleibe es für die Kinder im Gebiet der Gemeinde.

Voraussetzung für den Stelleninhaber sei interreligiöse Offenheit gewesen, so Gruzlak. Interreligiös aktiv habe er Dennis Ronsdorf auf Fortbildung im Heiderhofer Pädagogisch Theologischen Institut auch erlebt. „Der Dialog mit dem Islam ist für ihn kein Fremd-, sondern ein Querschnittsthema seiner Arbeit“, sagte der Pfarrer.

Diese Erfahrung wird der Neuzugang aus Wuppertal in Bad Godesberg brauchen können. „Ich möchte Jugendliche auf ihren jeweiligen Lebenswegen und in ihrem selbstständigen Glauben begleiten“, sagt Ronsdorf, der an der Evangelischen Hochschule Bochum Soziale Arbeit und Gemeindepädagogik studiert hat. Ende 2016 wurde er zum Diakon eingesegnet.

Im Vergleich zu seinen bisherigen Wirkungsstätten empfindet der 26-Jährige Bad Godesberg als Wohnort mit hoher Lebensqualität. „Ich wurde auch sehr herzlich mit offenen Armen in der Gemeinde aufgenommen“, berichtet er.

Und wie wird Ronsdorf die Jugendlichen kennenlernen? Er wird zum Prädikanten ausgebildet, damit er im Wechsel mit Gruzlak für die sieben Schulen auf Gemeindeterrain Schulgottesdienste leiten und damit in kurzer Frist in Kontakt mit rund 1000 Jugendlichen kommen kann. Er habe natürlich vom Fall Niklas Pöhler gehört, sagt Ronsdorf. Er wolle deshalb in Wort und Tat Friedensarbeit leisten, die körperlicher, seelischer und psychischer Gewalt entgegenwirke. Gewalt solle nicht bagatellisiert werden. „Wir müssen sie präventiv zu verhindern versuchen“, sagt der Jugend-Diakon. Er plant Gruppen- und Projektarbeit. Letztlich gehe es auch da um Verkündigung des Evangeliums in der Gesellschaft.

Fast alle Gemeinden hätten doch dasselbe Problem, fügt Gruzlak hinzu: den Weggang von Jugendlichen nach der Konfirmation. „Wir haben jetzt ein Mittel dagegen: unseren Diakon“, so der Pfarrer.

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