Fehlalarm im Bad Godesberger Tunnel Wie die Feuerwehr vorgeht

BAD GODESBERG · Tiefbauamtsleiter Peter Esch und Martin Haselbauer von der Feuerwehr erklären, wie die Brandmeldeanlage im Godesberger Straßentunnel funktioniert. Die zweite Röhre wird für eine mögliche Evakuierung gesperrt.

Wegen eines Alarms musste der Bad Godesberger Tunnel am Mittwochmorgen komplett gesperrt werden. Zu größeren Staus kam es nicht, schon nach wenigen Minuten stellte sich heraus, dass es sich um einen Fehlalarm der Brandmeldeanlage gehandelt hatte.

Die Brandmeldekabel sind nach Auskunft von Tiefbauamtsleiter Peter Esch mittig in den Röhren verlegt, und zwar unter der Decke. Steige die Temperatur an, reagierten sie und lösten bei Feuer einen Alarm aus. Wo genau, kann ohne Probleme festgestellt werden: Die Anlage sei in Abschnitte unterteilt, so Esch. Gebe es einen Alarm, werde der Tunnel komplett gesperrt – egal in welcher Röhre ausgelöst wurde. Außerdem werden die Ampeln laut Esch speziell geschaltet, „so dass eine möglichst zügige Räumung möglich ist“.

Dies habe zwei Gründe: Zum einen habe die Feuerwehr alle Möglichkeiten, wenn der Tunnel gesperrt und leergezogen sei. Zum anderen könne die Röhre, in der es brennt, über zwei sogenannte Querschläge zur gegenläufigen Röhre hin evakuiert werden, „in der dann kein Verkehr fließen darf“. Die Alarmierung der Feuerwehr erfolge entweder automatisch oder manuell über einen der Drucktaster in den Notrufnischen, die sich im Abstand von etwa 80 Metern im Tunnel befinden.

Tunnel genau unter die Lupe nehmen

Darüber hinaus seien die Fluchttreppenhäuser sowie die Betriebs- und Nebenräume des Tunnels mit Brandmeldern ausgerüstet. „Sobald ein Notruftaster betätigt wird, schaltet die zugehörige Kamera das Bild der entsprechenden Nische zur Feuerwehr“, erläutert der Tiefbauamtsleiter. Sollte der Alarm in eher „unkritischen Anlagenteilen“ ausgelöst werden, erfolge keine sofortige Tunnelsperrung – zumindest nicht unmittelbar nach der Alarmierung.

„Die in der Leitstelle eingehenden Feueralarme durch automatische Brandmeldeanlagen werden einer telefonischen Notrufmeldung gleichgesetzt, wie sie zum Beispiel von Passanten oder einem Pförtner abgesetzt werden können“, sagt Martin Haselbauer von der Feuerwehr. Das bedeute, dass sofort ein Einsatz eingeleitet werde und Feuerwehrmänner zum Einsatzort geschickt würden.

"Vor Ort machen sich die Einsatzleiter ein Bild von der Situation“, so Haselbauer. Wenn diese den Tunnel genau unter die Lupe genommen hätten und ein Feuer oder ähnliches für die Auslösung der Brandmeldeanlage ausschließen könnten, gingen sie von einem Fehlalarm aus und beendeten den Einsatz.

„Zusätzlich kann sich die Feuerwehr über die im Tunnel vorhandene Kameraüberwachung der Fahrbahnen einen ersten Eindruck von der Situation vor Ort verschaffen“, so Haselbauer. Der Blick auf die Monitore ersetze dabei nicht die Notwendigkeit, „dass die Feuerwehr ausrückt und sich vor Ort ein eigenes Bild verschafft“.

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