Modellprojekt Digitalisierung Das Ziel ist ein virtueller Raum für Bad Godesberg

BAD GODESBERG · So sieht es also aus, wenn eine Modellregion an den Start geht. Kamerateams, Fotografen und eine illustre Runde von Vertretern verschiedener Berufszweige haben am Donnerstagabend die Firma Bechtle in Pennenfeld bevölkert.

Digitales im Sinn haben die Unterstützer des Modellprojekts BG 3000, unter ihnen auch die Initiatorin Simone Stein-Lücke.

Digitales im Sinn haben die Unterstützer des Modellprojekts BG 3000, unter ihnen auch die Initiatorin Simone Stein-Lücke.

Foto: Ronald Friese

Ein Thema beherrschte dabei die Gespräche der Wissenschaftler, Manager, Pädagogen, Unternehmer und Medienleute: die fortschreitende Digitalisierung des Lebens.

Sie ist das Phänomen, dem die Initiatoren der Modellregion mit ihrem breit angelegten Netzwerk im positiven Sinne zu Leibe rücken wollen. Ziel ist letztlich ein virtueller Raum, der den gesamten Stadtbezirk mit seinen 70 000 Menschen zum Mitmachen animiert.

Darin nämlich sollen Menschen und Unternehmen ins Gespräch kommen und praxisnahe Projekte und Veranstaltungen rund um das Thema Digitalisierung entwickelt und umgesetzt werden. Im Idealfall entstehen eine permanente "virtuelle CeBIT" und damit ein Schaufenster der digitalen Welt und deren Anwendungsmöglichkeiten. "Zielgruppen sind Schulen, kleine und mittlere Unternehmen, Kultur, Wissenschaft und Sport", erklärte Initiatorin und Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke.

Im privaten Bereich wendet sich die "BG 3000" vor allem an Jugendliche und Senioren. Dabei führt sie Bildungsprojekte durch, testet Anwendungen und entwickelt sie weiter. Neben einem "Wissenschaftlichen Beirat für Forschung und Entwicklung" ist die "Smart University" ein wesentlicher Bestandteil der Modellregion. So werden Vortragsreihen, Seminare und interaktive Einheiten angeboten sowie attraktive Lernangebote vorgestellt.

Eine Reihe namhafter Mitstreiter unterstützt das Projekt. So gehört die frühere Bundesfamilienministerin Ursula Lehr dem begleitenden wissenschaftlichen Beirat ebenso an wie Andreas Könen, Vizepräsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Bechtle-Geschäftsführer Waldemar Zgrzebski, Gert Mittring, Geschäftsführer des Bonner Instituts für Diagnostik & Beratung und neunfacher Weltmeister im Kopfrechnen.

Ebenso im Boot ist Hermann Binkert, früher Staatssekretär in Thüringen und nun geschäftsführender Gesellschaft des Meinungsforschungsinstitut Insa-Consulere. Er präsentierte bei der Auftaktveranstaltung die jüngste Studie seines Hauses: ein repräsentatives Trendbarometer "Digitalisierung in Deutschland".

Dabei haben mit 69 Prozent mehr als zwei Drittel der Befragten angegeben, dass der Einsatz digitaler Medien im Schulunterricht zur Vermittlung von Kreativität und Innovation zu kurz kommt. Binkert: "Dabei fällt auf, dass Befragte mit Migrationshintergrund hier klarer positioniert sind. Die Zahl der Befragten ohne Migrationshintergrund, die zu dem Thema keine Meinung haben, ist doppelt so hoch." In den Osterferien will die Modellregion ein einwöchigen "Online-Bootcamp" für Jugendliche anbieten.

Weitere Informationen im Internet unter www.bg3000.de

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