Deutsche Bhutan Himalaya Gesellschaft Das Glück hat in Bhutan Verfassungsrang

BAD GODESBERG · Der kleine Staat Bhutan im Himalaya hat ein ganz besonderes und einzigartiges Staatsziel: das Glück. Die Suche nach dem Glück beschäftigt dort alle Einwohner.

 Eröffnete den Bhutantag in der Stadthalle: Ehrenpräsident Manfred Kulessa.

Eröffnete den Bhutantag in der Stadthalle: Ehrenpräsident Manfred Kulessa.

Foto: barbara frommann

Das Wohlbefinden der Menschen soll im Bruttonationalglück gemessen werden. In den letzten zwei Jahrzehnten ist das Königreich auch in Deutschland bekannter geworden, nicht zuletzt durch die Deutsche Bhutan Himalaya Gesellschaft (DBHG), die ihren Sitz in Bonn hat und jetzt zu ihrer Mitgliederversammlung in der Godesberger Stadthalle zusammenkam.

Die Gesellschaft wählte Reinhard Wolf zu ihrem neuen Präsidenten. Der dankte nach seiner Wahl dem scheidenden Präsidenten und künftigem Ehrenpräsidenten Professor Manfred Gerner für sein fast 40-jähriges Engagement. Wolf arbeitet seit 1983 bei der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit und leitete von 1997 bis 2002 in Bhutan das Projekt "Nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen in Punakha und Wangdi Phodrang".

Bhutan, bekannt als das Land des Donnerdrachens, ist einer der letzten biologischen "Hot Spots" der Erde. Mehr als 72 Prozent des Landes sind bewaldet, 60 Prozent des Landes sind unter Schutz gestellt. In den Wäldern Bhutans existieren Pflanzen und Tierarten, die anderswo längst ausgestorben sind.

Bhutan will Balance zwischen traditionellem Lebensstil und Moderne demonstrieren. Diese Balance zu erhalten, wird mit steigenden Besucherzahlen immer schwieriger, aber gleichzeitig wichtiger. Immerhin ist der Tourismus nach Angaben der Bhutan-Gesellschaft mit 211,5 Millionen US-Dollar (2012) hinter der Wasserkraft die zweitgrößte Einnahmequelle des Landes. "So erklärt sich auch das Schwerpunkt-Thema des Bhutantages, das sich mit den Auswirkungen des Tourismus beschäftigt", so Wolf.

Die DBHG hat sich die Pflege von Austausch und Beziehungen mit dem Königreich zur Aufgabe gemacht. "Dabei hat sie im Vergleich zu anderen bilateralen Freundschaftsgesellschaften eine besondere Verantwortung, weil keine offiziellen diplomatischen und entwicklungspolitischen Beziehungen zwischen unseren Ländern bestehen", so Wolf.

Die DBHG hat sich in den vergangenen Jahren vor allem mit dem Kulturaustausch und der Förderung von Projekten zur Erhaltung des Kulturerbes befasst. "In Deutschland haben wir neben spezifischen Ausstellungen und Seminaren, meist in Bonn, jährlich zu einem Bhutantag eingeladen", so Wolf.

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