Petersberg Club Bonn Süd-Bad Godesberg feierte 50-jähriges Bestehen

PETERSBERG/GODESBERG · Das bekannteste Club-Mitglied musste passen. Außenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher war in Sachen FDP in Berlin gefordert. Und so versäumte der Ehrenvorsitzende der Liberalen das Jubiläumsfest des Rotary-Clubs Bonn Süd-Bad Godesberg im Steigenberger Grandhotel auf dem Petersberg.

 Festakt auf dem Petersberg: Mitglieder und Gäste feiern in der Rotunde des Grandhotels das Jubiläum des Rotary-Clubs. Nicht mit dabei: Hans-Dietrich Genscher. Er musste nach Berlin.

Festakt auf dem Petersberg: Mitglieder und Gäste feiern in der Rotunde des Grandhotels das Jubiläum des Rotary-Clubs. Nicht mit dabei: Hans-Dietrich Genscher. Er musste nach Berlin.

Foto: Frank Homann

Auf den Tag genau 50 Jahre zuvor wurde der Club gechartert. Es war der zweite rotarische Club in der damals rasch wachsenden Bundeshauptstadt, den Rotary International am 3. November 1962 aufnahm. Das einzige noch lebende Gründungsmitglied Gerd Hebermehl verglich dann auch vor dem Auditorium "unser Rotary damals und heute".

Die ganze Geschichte jedoch konnten die Gäste, darunter viele Vertreter befreundeter Clubs, mit nach Hause nehmen - in schriftlicher Form. Past-Präsident Hermann Schäfer hat eine bemerkenswerte Festschrift mit 300 Seiten zusammengestellt, der er den Titel "Aus der Geschichte für die Zukunft" gab. Darin beschreibt der Historiker die "schwierige Geburt" und die Entwicklung des Clubs. Jedem der 51 Präsidenten ist ein Kapitel gewidmet. So entstand ein spannender Überblick über das rotarische Leben in der jeweiligen Amtszeit.

Timotheus Höttges, Finanzvorstand der Deutschen Telekom AG, hielt den Festvortrag unter dem Motto "Rotary 2.0 - das soziale Netzwerk".

Er nannte einige der berühmten sozialen Netzwerke. "Wir Rotarier fehlen in dieser Aufzählung. Aber sind wir etwa kein soziales Netzwerk? Was ist dies denn anderes als (ein) Facebook?" Und er gab die Antwort: "Soziales Engagement. Was ich bei Facebook vergeblich suche, lässt mich umso begeisterter und stolzer auf unser Netzwerk blicken: Es ist das Prinzip des gegenseitigen Helfens, des ,service above self?, das jeder Rotarier mit seiner individuellen Leistungsfähigkeit lebt."

Mit einem Augenzwinkern sagte er: "Wir bringen Rotary an die Börse und spenden alle Erträge für soziale Zwecke. Ich sehe schon die Schlagzeile: ,Rotary 2.0?."

Worauf er hinauswollte: "In Zeiten, wo Staaten pleite sind und sich Familien oftmals die Fürsorge nicht mehr leisten können, braucht es Menschen, die zu bedingungslosem Engagement bereit sind. Und wer wäre da besser geeignet als wir? Wir sollten uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein."

Die aktuellen Projekte
Präsident Burkhard Sträter möchte in seiner Amtszeit das in Bad Godesberg entstehende "One-World-Café" mit einer größeren finanziellen Zuwendung unterstützen und damit ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und für Integration setzen. "Wir freuen uns, dass die Solar World AG, die Bechtle AG und einzelne Rotarier sich beteiligen. Wenn die Stadt mitmacht, werden wir das Projekt spürbar unterstützen." Zweites Projekt: Die Jubilare schenken den Bonnern ein bronzenes Stadtmodell, das die Innenstadt vor rund 200 Jahren zeigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
So kriminell ist Bad Godesberg
Kriminalstatistik der Polizei So kriminell ist Bad Godesberg
Zum Thema
Aus dem Ressort