Musikwoche in Bad Godesberg Chor aus Izmir beeindruckt mit Sangeskunst

Bad Godesberg · Die 62 Sänger aus der türkischen Mittelmeermetropole Izmir, die zurzeit an einem interessanten Projekt von Ako Forum teilnehmen, haben bei Konzerten ihre Qualitäten bewiesen.

 "Mit Musik Grenzen überwinden": Türkische und deutsche Jugendliche musizieren gemeinsam in der Kirche des Aloisiuskollegs.

"Mit Musik Grenzen überwinden": Türkische und deutsche Jugendliche musizieren gemeinsam in der Kirche des Aloisiuskollegs.

Foto: Stefan Knopp

Zwischen Ankara und Berlin mögen die Wellen derzeit hoch schlagen. Aber zwischen Bad Godesberg und Izmir läuft es prächtig: Die drei Jahre alte Freundschaft des Orchesters am Aloisiuskolleg mit dem Chor des Isilay Saygin Anadolu Güzel Sanatlar Lisesi, einem Musik- und Kunstgymnasium in der türkischen Mittelmeer-Metropole, wurde jetzt in einer Projektwoche zelebriert.

Diese war eigentlich schon für 2016 geplant, kam aber wegen der politischen Turbulenzen in der Türkei nicht zustande. Jetzt wurde sie nachgeholt. Neben einem Kammerkonzert im Kolleg und einer Diskussionsrunde in der Deutschen Welle spielten beide Ensembles gemeinsame Konzerte – am Donnerstag in der Ako-Kirche und am Freitag an der Universität Köln.

Separat hatten sie geübt, aber miteinander harmonierten sie dennoch sehr gut bei Mendelssohns 42. Psalm, op. 42 „Wie der Hirsch schreit“ und Fazil Says Nazim Oratorium. Einleitend gab der türkische Chor eine Kostprobe seiner hohen Qualität bei der Interpretation türkischer, aber auch deutscher Lieder. Sensationeller Höhepunkt war die Variante für gemischten Chor von Bachs geistlichem Lied „Komm süßer Tod“ in der Bearbeitung von Knut Nystedt: Ab der Hälfte schien der Gesang zu zerfließen, als liefe die Zeit langsamer. Das Publikum war davon so beeindruckt, dass das Stück gleich noch einmal als Zugabe wiederholt wurde.

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