Haribo-Erlebniswelt CDU kritisiert Verhalten der Stadt

BAD GODESBERG · Die Bonner CDU kritisiert den Umgang der Stadtverwaltung mit Haribo und befürchtet, dass das Unternehmen Bonn den Rücken kehren könnte.

„Seit Jahren droht ein Teil- oder sogar Komplettumzug des weltweiten “Bonn-Botschafters„ aus der Bundesstadt“, teilte die Partei mit. Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass zahlreiche Bonner Nachbargemeinden das Unternehmen mit günstigen Standortbedingungen lockten, um es zu einem Umzug zu bewegen.

Es gebe mehrere Vorgänge, bei denen der Eindruck entstanden sei, „dass der Wert des Unternehmens für die Stadt dramatisch unterschätzt wird“: Dazu gehören laut Bonner CDU die Diskussion um die Zukunft von Produktion und Verwaltung von Haribo und um die zeitlich begrenzten Sondergenehmigungen für das Befahren der Umweltzone. Auch bei der Suche nach „einer zusammenhängenden Industriefläche für ein neues Logistikzentrum“ habe sich dieser Eindruck verstärkt.

Negativer Höhepunkt sei nun die Diskussion um das geplante Goldbärenmuseum gewesen. Wie berichtet, hatte das Unternehmen den Plan, auf dem Gelände an der Friesdorfer Straße eine Erlebniswelt zu errichten, aufgegeben. Nach eigenen Angaben seien städtische Auflagen, unter anderem im Bereich Verkehr, Parkplätze und Lärmschutz, der Grund gewesen. Das Unternehmen sucht nun außerhalb Bonns nach einem geeigneten Standort.

Die Politiker der Bonner CDU fordern Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch deshalb auf, „der Erlebniswelt endlich oberste Priorität einzuräumen und zu retten, was noch zu retten ist“. Haribo würden in Bonn „mehr Steine in den Weg gelegt als aus dem Weg geräumt“, sagte Philipp Lerch, Kreisvorsitzender der Bonner CDU.

Er sei sich sicher, dass ein solches Vorhaben „andernorts konstruktiver begleitet und auch in bauplanerischer Hinsicht eine für alle Seiten tragfähige Lösung erarbeitet worden wäre“. Immerhin gelte es, einen „der potentesten Gewerbesteuerzahler an seine Heimatstadt zu binden und viele Bonner Arbeitsplätze zu sichern.“

Schon allein die Vorstellung, dass die Erlebniswelt außerhalb Bonns installiert würde, „sollte die Beteiligten in Alarmstellung versetzen“, sagte CDU-Bundestagskandidatin Claudia Lücking-Michel. Es müsse alles daran gesetzt werden, „ein solches Armutszeugnis für Bonn abzuwenden“.

Denn: „Nach den jüngsten – unverständlicherweise aus der Bundesstadt angefeuerten – Infragestellungen des Bonn/Berlin-Gesetzes droht ein weiterer Schaden für das Image Bonns, der bundesweit Wellen schlagen würde."

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