St. Hildegard Borodin Quartett beschließt Beethoven-Zyklus

MEHLEM · Grundsolide aber weitestgehend spannungsfrei - zumindest was Beethoven betrifft - beendete das noch von Ilona Schmiel, der vorherigen Intendantin des Beethovenfestes, bis zu diesem Jahr "in Residence" verpflichtete Moskauer Borodin Quartett seinen Zyklus von Streichquartett-Koppelungen Beethovens mit der klassischen russischen Moderne, vornehmlich mit Werken Schostakowitschs.

Im Oktagon von St. Hildegard in Mehlem fand damit auch das räumliche Vagabundentum der "Borodins" sein Ende. "Spätwerke bei Kerzenschein" standen hier auf dem Programm, Beethovens op. 132, gefolgt von Schostakowitschs op. 144.

Dem Spätnachmittag geschuldet blieben die Kerzen jedoch Schostakowitsch vorbehalten. Dabei hätte die romantische Beleuchtung glänzend zu der ästhetischen Haltung des Russen zu Beethoven gepasst. Die ließe sich als eine im besten Sinne "konservative" beschreiben.

Das klingt zwar alles sehr schön, nicht aber nach einer wirklich lebendigen Auseinandersetzung mit einem Komponisten, der in manchen seiner Werke enormen Weitblick bewiesen hat. Solch geradliniges Spiel bekommt dem es-Moll-Quartett Schostakowitschs dafür ausgezeichnet, unterstreicht es doch die spröde Endzeitstimmung sämtlicher sechs Adagio-Sätze um so eindringlicher und bewahrt sie so vor sentimentalischem Pathos.

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