Wahrzeichen Bad Godesbergs Bergfried ist ab sofort wieder zugänglich

BAD GODESBERG · Sie ist mehr als 800 Jahre alt und das Wahrzeichen Bad Godesbergs: Die Godesburg. Ihr 39 Meter hoher Bergfried ist ab sofort wieder öffentlich zugänglich.

Nachdem die Sanierungsarbeiten abgeschlossen worden sind, haben Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, Bad Godesbergs Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann und die Vorsitzende von Stadtmarketing Bad Godesberg, Brigitte Grüll, bei einer Feierstunde am 4. April den Bergfried offiziell wiedereröffnen.

"Die Godesburg ist über die Jahrhunderte hinweg prägend für den heutigen Stadtbezirk Bad Godesberg gewesen - und ist es auch heute noch", betonte OB Nimptsch. "Sie ist Restaurant und Ausflugsziel, Motiv für Maler und Fotografen, Schauplatz von Festen und Feiern, von mittelalterlichem Markttreiben und Burgbällen - aber sie ist auch ein Stück Heimat für die Menschen, die hier wohnen - in ganz Bonn!", erzählte er weiter.

Die aufwändigen Sanierungsarbeiten in luftiger Höhe haben insgesamt knapp 18 Monate gedauert. Die ältesten verbauten Tuffziegel des Bergfrieds aus dem 13. Jahrhundert und der Mörtel der Fassade waren stark geschädigt. Für die Arbeiten musste der Turm vollständig eingerüstet und mit einer Plane gesichert werden.

Nach und nach stellten Restauratoren erhaltenswerte Tuffziegel wieder her und ersetzten völlig geschädigte Tuffziegel und Werksteine durch Steinmaterial, das der originalen Bausubstanz entspricht. Die Arbeiter entfernten Zementfugen aus früheren Sanierungsmaßnahmen und verfugten neu.

An Natursteinen und bauzeitlichen Fugen brachten sie zusätzlich Ausbesserungsmörtel ein, sie bauten zur Fixierung gelöster Mauerschalen Mauerwerksanker ein und reinigten schließlich die gesamte Fassade. Ende Februar 2014 konnte der Bergfried wieder enthüllt werden; seither erstrahlt er in neuem Glanz.

Insgesamt kostete die Sanierung des Turms 1,2 Millionen Euro. Bund und Land bezuschussten das Projekt mit 700.000 Euro. Der Kostenrahmen wurde eingehalten.

Infokasten

Über die Godesburg 1210 begann der Bau der Godesburg, der Kölner Erzbischof Dietrich I. von Hengebach legte den Grundstein. Die großzügige Festung war bald einer der bevorzugten Sitze der Kölner Kurfürsten. Zerstört wurde die Godesburg 1583 im Truchsessischen Krieg. Erzbischof Gebhard Truchsess zu Waldenburg war zum protestantischen Glauben übergetreten und vom Papst abgesetzt worden.

Der Nachfolger Ernst von Bayern versuchte sich mit Hilfe von Truppen Zutritt zu seinem neuen Territorium zu verschaffen. 1500 Pfund Pulver ließen von der Burganlage nur Reste und den Bergfried übrig. 1891 schenkte Kaiser Wilhelm II. die Ruine der Gemeinde Godesberg, die 1896 eine Gaststätte im historisierenden Stil einrichtete. 1960 entstand nach den Plänen von Gottfried Böhm ein Hotel und das heute noch bestehende Restaurant.

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