Denkwürdiger Besuch in Rom Benedikt XVI. segnet Tafel für Godesberger Kirche

BAD GODESBERG · Der emeritierte Papst Benedikt hat in Rom eine Tafel für die Kirche Sankt Augustinus in Bad Godesberg gesegnet.

 Der emeritierte Papst Benedikt empfängt Hans-Clemens Köhne und seine Frau Isabel in seinen Privaträumen. Dort segnet er die Gedenktafel, die an der Kirche Sankt Augustinus in Godesberg angebracht wird.

Der emeritierte Papst Benedikt empfängt Hans-Clemens Köhne und seine Frau Isabel in seinen Privaträumen. Dort segnet er die Gedenktafel, die an der Kirche Sankt Augustinus in Godesberg angebracht wird.

Foto: Privat

Es gibt nicht viele Orte in Deutschland, die in enger Verbindung zu einem Papst stehen. Bad Godesberg und die Sankt-Augustinus-Kirche aber sind solche besonderen Orte. Während seiner Bonner Zeit wohnte Josef Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., in der Wurzerstraße, lehrte an der Bonner Uni und feierte als Priester regelmäßig die Heilige Messe in Sankt Augustinus. An dieses historische Erbe soll eine Gedenktafel erinnern, die vom Kirchausschuss Sankt Augustinus initiiert wurde. Das Besondere daran: Benedikt XVI. hat sie persönlich in Rom gesegnet.

Hans-Clemens Köhne, Vorsitzender des Bad Godesberger Pfarrgemeinderates, hatte in Rom angefragt, ob der emeritierte Papst der Tafel seinen Segen geben könnte. „Als mir daraufhin ein Schreiben des päpstlichen Hauses zuging, in dem meine Frau und ich persönlich zu Benedikt in den Vatikan eingeladen wurden, war ich sehr bewegt“, sagte Köhne.

Schließlich war es so weit. Köhne reiste gemeinsam mit seiner Ehefrau Isabel nach Rom, am Donnerstag trafen sie Benedikt. „Der emeritierte Papst empfing uns in seinen Privaträumen zu einem ungezwungenen, herzlichen Gespräch, das zu unserer großen Überraschung und Freude über eine halbe Stunde dauerte“, sagte Köhne. Warmherzig und ungezwungen sei die Atmosphäre gewesen, „die bescheidene und humorvolle Ausstrahlung Benedikts hat uns tief berührt“.

Der emeritierte Papst schwelgte in lebhaften und oft humorvollen Erinnerungen an seine Jahre in Bad Godesberg, an die er noch heute sehr gerne zurückdenkt, ließ Köhne den Besuch Revue passieren. „Er erzählte von seinem fast täglichen Weg von seiner Wohnung in der Wurzerstraße nach Sankt Augustinus.“ Damals sei die Straße noch wenig befahren gewesen, ein schöner, kleiner Spaziergang sei es gewesen. Über die Initiative, seine Verbindung zur Kirche Sankt Augustinus in Form einer Gedenktafel festzuhalten, „war er erkennbar gerührt, gehörten die Jahre an Sankt Augustin, wie er sich ausdrückte, zu den besonders schönen seines Lebens“, beschrieb Köhne.

Benedikt habe sich eingehend nach der Situation Bad Godesbergs und des Seelsorgebereichs erkundigt, erzählte der Vorsitzende des Bad Godesberger Pfarrgemeinderats. „Er begrüßte, dass Sankt Augustinus christliches Gotteshaus bleibe, auch wenn es als Pfarrkirche und wöchentlicher katholischer Messstandort nicht gehalten werden könne.“ Auch an andere Godesberger Kirchen habe er gerne zurückgedacht, besonders an die „schöne Herz-Jesu-Kirche“, in die seine Schwester immer so gerne gegangen sei. „Mit großer Anteilnahme ließ er sich vom lebendigen Godesberger Gemeindeleben berichten. Er zeigte sich besonders erfreut über das lebhafte Interesse vieler junger Menschen am Glauben, das gerade in der heutigen Zeit oft aus persönlicher Entscheidung und innerer Überzeugung folge, nicht aus bloßer Konvention“, so Köhne.

Dass an der Kirche nun eine von Benedikt gesegnete Gedenktafel angebracht werden soll, erfüllt Köhne mit Freude. „Dieser besondere Segen gilt nicht einem gravierten Stück Plexiglas, sondern der Kirche, den Gläubigen, den Menschen in unserer Heimatstadt.“ Benedikt sei ein begnadeter Theologe und habe als Papst wichtige Impulse „wahrer christlicher Reform“ gesetzt. „Sein Segen wird uns helfen, in den Herausforderungen unserer Zeit zu bestehen.“

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