Herzenssprechstunde in Bad Godesberg Begleitservice für Migranten kurz vor dem Start

Bad Godesberg · Ein Begleitservice für hilfsbedürftige ältere Migranten scheint in trockenen Tüchern zu sein. Wie Hergard Nowak vom Generationennetzwerk Bad Godesberg am Dienstagabend im Rahmen der „Herzenssprechstunde“ in der Geschäftsstelle der Sparkasse Köln-Bonn an der Rheinallee mitteilte, soll noch in dieser Woche ein Gespräch mit der Arbeiterwohlfahrt (Awo) stattfinden, um letzte Details zu klären.

 Senioren - vor allem wenn sie auf Gehhilfen angewiesen sind - fühlen sich in Bussen oft unsicher.

Senioren - vor allem wenn sie auf Gehhilfen angewiesen sind - fühlen sich in Bussen oft unsicher.

Foto: picture alliance / dpa

Voraussichtlich wird der Migrationsdienst der Awo dann der erste Ansprechpartner für diesen neuen Service sein, der Anfang des Jahres im Rahmen einer Herzenssprechstunde angeregt wurde. Mit dem Begleitservice sollen Ehrenamtliche mit Sprachkenntnissen künftig hilfsbedürftige ältere Migranten, die schon länger in Bonn leben, zum Beispiel zum Arzt begleiten.

In den regelmäßig stattfindenden „Herzenssprechstunden“ kommen Bürger zusammen, um über ihre Herzensangelegenheiten zu sprechen. Das Besondere: Die Probleme werden nicht nur angesprochen, sondern auch diskutiert, und gemeinsam wird beratschlagt, welche Behörde oder welcher städtische Fachbereich sich dem Problem annehmen könnte.

So hatte sich beispielsweise die 104 Jahre alte Eleonore Kolibius bereits in der letzten Herzenssprechstunde über rabiate Busfahrer beklagt, die wenig Rücksicht auf ältere Bürger nähmen. Da in ihrem Fall ein Busfahrer zu schnell wieder losgefahren sei, wäre sie beinahe gestürzt. „Die Fahrer stehen unter enormen Druck“, warb Susanne Hennes von den Stadtwerken Bus und Bahn um Verständnis.

Senioren fühlen sich in Bussen unsicher

Allerdings machte sie auch unmissverständlich klar, dass solche Fälle den Stadtwerken gemeldet werden sollten. „Wir haben mehrere Beispiele älterer Menschen, die in Bussen gestürzt sind oder unfreundlich behandelt wurden“, berichtete beispielsweise Cornelia Nicolaus vom Altenzentrum Haus am Redoutenpark. „Viele trauen sich deshalb nicht mehr, mit dem Bus zu fahren“, so Nicolaus. Die Kritik mehrerer älterer Bürger entzündete sich auch zu knappen Haltezeiten und zu klein gedruckten beziehungsweise schlecht beleuchteten Fahrplänen. Auch Moderatorin Ebba Hagenberg-Miliu empfahl in diesen Fällen, das Servicecenter der Stadtwerke in der Alten Bahnhofstraße aufzusuchen.

Ebenfalls thematisiert wurde eine fehlende Beleuchtung am Tulpenbaumweg auf dem Heiderhof sowie auf der Brücke, die den Kurpark mit der Kurfürstenallee verbindet. Eine Bürgerin bemängelte außerdem, dass die Ampelanlage an der Rheinallee/Dürenstraße nicht funktioniere. Weitere Themen waren der nach Meinung mehrerer Teilnehmer zunehmende Hundekot auf den Straßen sowie der Aufzug an der Moltkestraße, der offensichtlich, trotz Videoüberwachung, nicht ausreichend gereinigt werde. Elke Melzer, Bezirksverordnete der CDU, empfahl, sich bei solchen Themen direkt an die Godesberger Bezirksverwaltungsstelle zu wenden.

Besorgnis gab es auch noch über eine länger andauernde Baustellensituation am Godesberger Bahnhof. „Die soll aber voraussichtlich bis Ende des Jahres fertig sein“, sagte Christian Gold, Stadtverordneter der CDU. „Da müssen wir jetzt durch.“

Die nächste Herzenssprechstunde findet am Dienstag, 31. Mai, um 17 Uhr, wieder in der Geschäftsstelle der Sparkasse Köln-Bonn, Rheinallee 1, statt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort