Neues Stück der Bonn Players Bürgerwehr gerät außer Kontrolle

Heiderhof · Die Schüler der Independent Bonn International School auf dem Heiderhof sind schon längst nach Hause gegangen, als in einem der Räume am frühen Abend noch einmal das Licht angeht. Hier proben die Bonn Players ihr aktuelles Theaterstück, das am Dienstag, 15. November, im Augustinum an der Römerstraße Premiere feiert.

 Sorgen sich um die Sicherheit in der Nachbarschaft: Chris Weber (l.) als „Sam“ und Jo Thorne.

Sorgen sich um die Sicherheit in der Nachbarschaft: Chris Weber (l.) als „Sam“ und Jo Thorne.

Foto: FRIESE

Die englischsprachige Schauspielgruppe wird dann „Neighbourhood Watch“, geschrieben vom englischen Autor Alan Ayckbourn, auf die Bühne bringen. Das Stück präsentiert sich als eine Mischung aus scharfsinniger Komödie und gesellschaftlichem Drama und zeichnet sich besonders durch seinen schwarzen Humor aus.

Dabei beginnt die Geschichte zunächst harmlos: Die Geschwister Martin und Hilda ziehen in eine typische englische Vorstadt und müssen sich dort mit der neuen Nachbarschaft vertraut machen. Schon nach kurzer Zeit jedoch werden sie von einer diffusen Angst vor der angrenzenden Sozialsiedlung und deren Bewohnern erfasst. Angetrieben von der Überzeugung, dass die Polizei nicht mehr für ihre Sicherheit sorgen kann, gründen sie daraufhin mit anderen Anwohnern eine improvisierte Bürgerwehr.

Als dieses Projekt der kleinen Nachbarschaftsgruppe schließlich über den Kopf wächst, führt dies zu unabsehbaren Folgen. „Das Stück greift Themen auf, die jetzt sehr aktuell sind“, sagt Chris Wilde, der nun schon zum dritten Mal die Regie übernimmt. Motive wie Entfremdung, Vorurteile und die Angst vor dem Unbekannten würden eine Rolle spielen. Julia Zerhusen, die als gesprächige Nachbarin Dorothy auf der Bühne steht, fügt hinzu: „Es könnte im Moment überall in Europa gespielt werden.“

Das Drehbuch greife diese Aspekte jedoch auf eine Art und Weise auf, die gleichzeitig von einem unverkennbaren Witz geprägt sei. „Wir hatten sehr viel Spaß bei den Proben und ich denke, dass das Publikum ebenfalls sehr viel Spaß haben wird“, betont Kathleen Schroers, die als Hilda den weiblichen Part des neu zugezogenen Geschwisterpaares verkörpert.

Alle Darsteller in der Gruppe sind Laienschauspieler und proben in ihrer Freizeit für die Aufführung. Die meisten von ihnen sind jedoch schon seit vielen Jahren bei den „Bonn Players“ aktiv und bringen dadurch wertvolle Erfahrung mit. Sie alle verbindet dabei ihre Leidenschaft für das Theater, wobei sich das Ensemble ansonsten durch seine Vielseitigkeit und Internationalität auszeichnet. Die Mitglieder kommen unter anderem aus Schottland, Irland, den USA oder Kenia.

Für deutsche Zuschauer sollte die Sprache jedoch kein Hindernis sein, sagt Julia Zerhusen. Auch wenn gute Englischkenntnisse dabei helfen würden, alle Wortwitze zu verstehen, werde das Stück vor allem durch starke Charaktere geprägt. Dies würde das Verständnis erleichtern.

Noch muss ohne Bühnenbild geprobt werden, mit den Abläufen und dem Text haben die Darsteller aber kaum mehr Probleme. Schon bei der Probe schaffen sie es so, den kahlen Raum in eine Theaterbühne zu verwandeln. Bei der Aufführung werde es trotzdem zusätzlich einige „Special Effects“ geben, sagt Regisseur Chris Wilde. Diese sollen jedoch noch ein Geheimnis bleiben.

„Neighbourhood Watch“ ist von Dienstag, 15. November, bis Samstag, 19. November, jeweils um 19.30 Uhr im Stiftstheater Augustinum, Römerstraße 118, zu sehen. Karten können unter www.bonnplayers.de erworben werden.

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