Übernachten und Essen für den guten Zweck Bürgerstiftung Rheinviertel sammelt große Spendenbeträge

Bad Godesberg · Die Villa Godesberg und Godesburg zeigen, dass viele kleine Beträge zu großen Spenden führen. Im vergangenen Jahr 2017 hat die Bürgerstiftung Rheinviertel mehr als 500.000 Euro an Spenden gesammelt.

 Friederike Sträter in ihrem Hotel Villa Godesberg: Pro Übernachtung spendet sie einen Euro an die Bürgerstiftung Rheinviertel.

Friederike Sträter in ihrem Hotel Villa Godesberg: Pro Übernachtung spendet sie einen Euro an die Bürgerstiftung Rheinviertel.

Foto: Ronald Friese

Der Hotelgast sieht auf seiner Rechnung nicht, dass er auch für den guten Zweck übernachtet hat. Friederike Sträter, Inhaberin der Villa Godesberg, legt nämlich einen Euro pro Übernachtung für die Bürgerstiftung Rheinviertel zur Seite. „Ich möchte als Unternehmerin etwas hier in Bad Godesberg tun“, sagt Sträter. Auch mit kleinen Beträgen kann eine stattliche Spendensumme zusammenkommen. Seit 2008 ist ihr Beitrag für die Godesberger Stiftung auf eine fünfstellige Summe angewachsen.

Friederike Sträter hat schon in ihrem Elternhaus bei Bremen gelernt, sich für sozial Schwächere und den Austausch der Generationen einzusetzen. „Ich habe nach einem sozialen Engagement gesucht, wie es in meiner Kindheit auf dem Land gelebt wurde: Generationsübergreifend – christlich geprägt – vor der eigenen Haustür“, sagt sie. Die Bürgerstiftung Rheinviertel des katholischen Seelsorgebereichs Bad Godesberg unterstützt Sträter nicht nur mit allgemeinen Spenden aus der Villa Godesberg, sondern auch mit projektgebundenen Spenden, die sie im benachbarten Haus Mirbach sammelt. Auch hier bringt jede Übernachtung einen Euro für den guten Zweck. „Diese Verantwortung könnte jeder Unternehmer übernehmen, zum Beispiel auch mit einem Cent pro Brötchen“, regt Friederike Sträter an, die auch Vorsitzende des Kuratoriums der Bürgerstiftung Rheinviertel ist.

Spende: 50 Cent pro Hauptgericht

Marion Hauck, Betreiberin der Godesburg, ist ebenfalls überzeugte Unterstützerin der Bürgerstiftung. Sie kann alle drei Monate rund 1400 Euro spenden. 50 Cent pro Hauptgericht gibt sie ab, um die Hospizarbeit der Stiftung zu fördern. Zusätzlich beliefert Hauck die Essenausgabe im „Suppenhimmel“ und sorgt auch bei den Veranstaltungen des neuen „Forums Bad Godesberg“ für den Sektempfang. „Dauerhafte und regelmäßige Förderung schafft viel Positives für das soziale Leben in Bad Godesberg“, sagt Sträter.

Die Zahlen der Bürgerstiftung Rheinviertel sprechen für sich. Wenn man auf die Zahl der Aktivitäten und Beteiligten, das Spendenaufkommen und das Stiftungsvermögen schaue, gehöre die Godesberger Initiative zu den größten Bürgerstiftungen in der Bundesrepublik, sagt der Vorsitzende Pfarrer Wolfgang Picken. Im vergangenen Jahr 2017 hat die Bürgerstiftung Rheinviertel, wie berichtet, mehr als 500.000 Euro an Spenden sammeln können, die sich auf mehr als 1300 Spender verteilten. „Das übertrifft nochmals die Ergebnisse des Vorjahres und ist Bestätigung dafür, wie sehr die Stiftung in der Bevölkerung verankert ist“, so Picken.

Die Bürgerstiftung Rheinviertel ist selbst Trägerin von Einrichtungen. Sie unterhält drei Kindertagesstätten, einen heilpädagogischen Beratungs- und Förderdienst, ein Familienzentrum und eine Akademie. Viele ihrer Projekte realisiert sie in Kooperation mit anderen Trägern, so zwei Hospize im Altenheim, einen ambulanten Palliativdienst sowie die Jugendarbeit und Flüchtlingshilfe im Rheinviertel. Leitwort ist „Die Gabe zu geben“ – und wenn es ein Cent pro Brötchen ist.

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