Protestbrief in Bad Godesberg Bürger wollen Stadtbücherei behalten

BAD GODESBERG · Zumindest bei 67 Bürgern des Stadtbezirks ist die Idee von Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke (CDU), die Bezirksbibliothek Bad Godesberg zu schließen und den Buchbestand auf die Pfarrbüchereien zu verteilen, nicht auf Begeisterung gestoßen. Sie haben einen Protestbrief unterzeichnet und wenden sich "entschieden gegen ein solches Ansinnen", wie sie schreiben.

Wie berichtet, hatte die Bezirksbürgermeisterin angesichts der finanziellen Notlage der Stadt und in Erwartung der Sparvorschläge der Verwaltung eigene Konsolidierungsvorschläge eingebracht. Einer betrifft die städtische Bezirksbibliothek, deren Bestand sich nach Ansicht von Stein-Lücke durchaus auf die Pfarrbüchereien in Bad Godesberg verteilen ließe, um auf diese Weise Synergieeffekte wirken zu lassen.

Während sich die Schließung der Bad Godesberger Bezirksbücherei auf der Sparliste der Verwaltung vorerst nicht wiederfand und der Entwurf für ein neues städtisches Bibliothekskonzept noch für diesen Herbst erwartet wird, halten die Unterzeichner des Appells eine Privatisierung aus mehreren Gründen für keine gute Idee.

Sie kritisieren zum einen, dass Stein-Lücke mit dem Vorschlag der Schließung "ohne Not vorgeprescht" sei, und äußern Zweifel daran, dass die professionelle Bibliotheksarbeit ohne Weiteres von Ehrenämtlern geleistet werden könne. "Öffentliche Bibliotheksarbeit mit kontinuierlich arbeitendem Fachpersonal kann aus vielerlei Gründen von kirchlichen Büchereien nicht geleistet werden", meinen sie.

Kritik üben die 67 Unterzeichner auch am "Schulterschluss mit Dechant Picken" und werfen der Bezirksbürgermeisterin implizit vor, ihre Pflichten für das Gemeinwohl nicht im ausreichenden Maße von den "Interessen einer Kirche" zu trennen.

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