Naturinsel im Pennenfeld Bürger-Gruppe will trostlose Rasenflächen im Wohngebiet verschönern

PENNENFELD · Einige Pennenfelder wollen im Süden ihres Ortsteils Grünflächen zu "Naturinseln" umgestalten. Auf Einladung von Quartiersmanagerin Natalija Horn und Karin Robinet vom Verein Lebensqualität Alter (LeA), der vor Ort die erste Bonner Wohngemeinschaft für Demenzkranke betreibt, haben sich Interessenten zum Pläneschmieden zusammengefunden.

 Initiatoren der Naturinsel Pennenfeld: (von links) Natalija Horn, Ulrike Aufderheide, Karin Robinet und Detlef Eckert.

Initiatoren der Naturinsel Pennenfeld: (von links) Natalija Horn, Ulrike Aufderheide, Karin Robinet und Detlef Eckert.

Foto: Friese

"Natur in der Stadt ist gerade für alte Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, und Menschen mit wenig Geld, die nicht wegfahren können, besonders wichtig", erklärte Robinet.

Über gemeinsame Gartenarbeit könne man sich näher kommen. "Das ist traurig, was ich bisher hier erlebe: nichts als trostlose Rasenflächen", kritisierte eine Frau die Areale zwischen den Wohnblocks der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Vebowag. Es fehle in dieser Siedlung so etwas wie eine Dorflinde, ein Platz zum Treffen, Wohlfinden und zum auch interkulturellen Austausch, ergänzte eine andere.

Die Vebowag als Besitzer gebe die Flächen gerne für Gestaltungspläne aus der Anliegerschaft frei, erklärte Prokurist Detlev Eckert. Hoffentlich würden sich umliegende Schulen am Projekt beteiligen, was der Nachhaltigkeit nützen würde. "Wer hier lebt, will dann auch nicht, dass seine Gärten zerstört werden." Die Vebowag könne sich durchaus vorstellen, nötige Materialien mitzufinanzieren. Bezirksverordnete in der Runde wie Gerhard Lemm von den Grünen bekundeten, sich bei der Stadt um Hilfen zu bemühen. "Aber wir müssen natürlich selbst die Ärmel hochkrempeln und noch mehr Aktive um uns scharen", meinten Bürger.

Gartengestalterin Ulrike Aufderheide hatte den Planern mit plastischen Beispielen die Möglichkeiten beteiligungsorientierter Gartenplanung erläutert. "Ich verstehe Sie richtig: Sie wollen keine Schlossanlage aus Ihren Grünflächen machen", meinte die Biologin.

Und zeigte attraktive Varianten, wie aus öden Grünflächen kleine Inseln entstehen können, in der Natur mit heimischen Pflanzen und Tieren hautnah erlebt werden kann. Man bestelle dabei also nicht exotische Pflanzen und kompakte Lösungen aus dem Katalog, sondern müsse sich selbst seine Variante erstellen. Besonders interessant für die Gruppe waren dabei Gartenlösungen, die auch für an Demenz erkrankte Menschen barrierefrei nutzbar sein können.

Denn die Pennenfelder wollen sich erst einmal die Grünfläche vor ihrem Nachbarschaftstreff und der LeA-Wohnung, Maidenheadstraße 18 und 20, vornehmen. Hier hat die Vebowag schon eine Sitzgruppe gestellt. "Das soll unser Versuchsobjekt werden". Weitere Aktive melden sich im Quartiersmanagement unter Telefon 0228/9158444.

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