Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Avi Primor und der israelische Botschafter sind geladen

FRIESDORF · Der neue Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) hat seine Pläne für die im kommenden Jahr anstehenden Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen vorgestellt.

 Der neue Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hat seine Arbeit aufgenommen.

Der neue Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hat seine Arbeit aufgenommen.

Foto: Axel Vogel

"Wir werden im Februar 2014 den israelischen Botschafter Yakov Hadas-Handelsman zum Neujahrsempfang als Festredner begrüßen. Das ist eine große Ehre für uns", sagte Siegfried Eckert, GCJZ-Vorstandsvorsitzender und evangelischer Pfarrer.

Im Sommer sei zudem ein Festakt geplant. "Dazu haben wir Avi Primor, den ehemaligen israelischen Botschafter, ebenfalls angefragt", sagte Eckert weiter. Auch werde ein Schülerwettbewerb im Herbst ausgerichtet und zum Abschluss des Festjahres ein besonderes Konzert stattfinden.

Der im Mai gewählte Vorstand um Marina Fedorova, Vorsitzende für die jüdische Gemeinschaft, Elmar Struck von der katholischen Kirche und Siegfried Eckert informierte auch über künftige Arbeitsschwerpunkte und zog rückblickend Bilanz. "Wir möchten künftig die jüngere Generation mehr ansprechen", so Struck.

Fedorova wünschte sich eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem modernen Antisemitismus. "Warum steigt dieser in letzter Zeit in Europa und in Deutschland? So auch an Bonner Schulen. Nach einer Unterrichtsstunde zum Holocaust malte eine Schülerin beispielsweise einen Davidstern an die Tafel. Auf die Frage, warum sie das tat, kam nur die Antwort, dass Juden zu Recht umgebracht wurden", berichtete Fedorova. "Solche Fälle sind nicht nur unangenehm, sie können das ganze Leben eines Menschen verändern."

Hier setzt die Arbeit der Gesellschaft an. Der Bonner Verein wurde 1954 gegründet, hat derzeit 250 Mitglieder und verfolgt insbesondere die Entfaltung ungehinderten, jüdischen Lebens in der Stadt und der Region. "Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass es jüdisches Leben in Bonn gibt und dass es gelebt wird", betonte Eckert.

Rückblickend lobten die Vorstandsmitglieder die gute Zusammenarbeit mit den Vertretern der Stadt und ihren Kooperationspartnern in den vergangenen Jahrzehnten. "Wir konnten immer gut zusammenarbeiten. Alle Bürgermeister haben kooperiert, uns beispielsweise Raummöglichkeiten gegeben. Wir sind ein selbstverständlicher Partner für die Stadt. Das gilt auch für den jetzigen Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch", sagte Struck.

Die multikulturelle Gesellschaft sei ein Gewinn für Bonn. "Wir als Gesellschaft haben hier auch 60 Jahre gelebt und wünschen uns weitere 60 Jahre. Le'Chaim sagen wir auch in unserer Sprache, was übersetzt ?Auf das Leben' heißt", sagte Fedorova abschließend.

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