Rolandstraße in Rüngsdorf Aus für den Schleichverkehr

Rüngsdorf · Der Ortsausschuss Rüngsdorf und die FDP wollen eine Einbahnstraßenregelung für die Rolandstraße. Die Bezirksvertretung entscheidet am Mittwochabend über den Antrag.

 Wegen des Kijndergartens (r) soll die Rolandstraße in Rüngsdorf zur EInbahnstr. werden

Wegen des Kijndergartens (r) soll die Rolandstraße in Rüngsdorf zur EInbahnstr. werden

Foto: Axel Vogel

Die Rolandstraße in Rüngsdorf ist ein guter Tipp für alle, die es eilig haben. „Wenn auf der B 9 wieder einmal der Verkehr stockt, sehen wir hier viele Autos mit Kennzeichen aus dem Rhein-Sieg-Kreis oder aus Ahrweiler, die sich unterwegs nach Bonn oder Köln ihren Schleichweg über den Kapellenweg und bis zur Rheinallee suchen“, sagt Monika Gottmann, die Vorsitzende des Rüngsdorfer Ortsausschusses.

Dass in der Wohnstraße Tempo 30 vorgeschrieben sei, kümmere viele ebenso wenig wie die Vorfahrtsregelung. Damit soll bald Schluss sein. Die FDP-Fraktion hat auf Anregung des Ortsausschusses für die heutige Sitzung der Bad Godesberger Bezirksvertretung beantragt, die Rolandstraße zwischen Rheinstraße und Kapellenweg zur Einbahnstraße zu erklären – und zwar in südlicher Richtung. Da der Verkehr in der nördlich anschließenden Basteistraße bereits jetzt nur in nördlicher Richtung rollt, wäre eine durchgehende Nutzung der Route damit versperrt. Insgesamt ergebe sich dadurch „ein Zugewinn an Sicherheit und Lebensqualität“, heißt es im Antrag, zumal der Verkehr im Ortsteil selbst kaum beeinträchtigt werde.

„Wir wollen wenigstens den Ortskern vom Durchgangsverkehr freihalten“, erklärt Ratsherr Ulli Hauschild (FDP). An der Rolandstraße solle durch die Neuregelung besonders auch der Sankt-Andreas-Kindergarten vor Gefahren durch zunehmenden Verkehr geschützt werden. Schließlich stehe die Route über Konstantin-, Ubier- und Mittelstraße als breitere Entlastungsstrecke parallel zur B9 zur Verfügung.

Aus Sicht der Antragsteller ist das Thema von großer Dringlichkeit. Wenn am Römerplatz, an der Kreuzung von Mittel- und Ubierstraße, demnächst mit dem Bau des Rüngsdorfer Kreisels begonnen wird, könnte mancher Autofahrer auf die parallel verlaufende Rolandstraße ausweichen. „Und wenn der Kreisel fertig ist, beginnt 2017 dann die Sanierung des Straßentunnels“, erklärt Hauschild. Mancher Berufspendler könnte dann den Schleichweg durch Rüngsdorf für sich entdecken.

Im Sankt-Andreas-Kindergarten sieht man hingegen derzeit keinen Handlungsbedarf. „Von der Elternvertretung oder der Kindergartenleitung wurde das nicht als Problem benannt“, sagt Dechant Wolfgang Picken als Träger der Einrichtung. Anders als in Grundschulen seien Kindergartenkinder ja auch in den seltensten Fällen alleine unterwegs. Sie kämen immer mit ihren Eltern oder gingen in Begleitung von Erzieherinnen und Erziehern auf Ausflüge in die Umgebung.

Auch die anderen Fraktionen sehen eine Neuregelung des Straßenverkehrs skeptisch. Hillevi Burmester (SPD) gibt zu bedenken, dass Autofahrer auf einer Einbahnstraße prinzipiell sogar schneller führen als bei Gegenverkehr. Deshalb sei im Falle einer Änderung auch der beidseitige Radverkehr in Gefahr.

Monika Heinzel (Grüne) möchte zunächst die Anwohner in die Entscheidung einbeziehen, da diese letztendlich mit den Folgen leben müssten. Marcel Schmitt (BBB) verweist zudem darauf, dass der aktuelle Antrag bereits 2012 vom Ortsausschuss Rüngsdorf gestellt wurde. Er halte ihn nach wie vor für „untauglich“, weil eine Einbahnregelung der Rolandstraße zu einer Belastung der umliegenden Straßen führe. Auch Philipp Lerch (CDU) sieht eher die Nachteile eine Neuregelung der Verkehrsführung der Rolandstraße. „Ziel- und Quellverkehre würden umständlicher als vorher“, sagt er.

Die Verwaltung teilte bereits mit, dass sie zunächst eine Verkehrszählung durchführen lassen wolle, um die tatsächliche Belastung der Rolandstraße zu ermitteln. Laut Lerch dürfe diese aber erst dann vorgenommen werden, wenn der Kreisel gebaut, alle Baustellen auf der MUK-Strecke abgeschlossen und die Verkehre in Rüngsdorf eingespielt seien.

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