Nikolausmarkt Bad Godesberg Aufmerksame Passanten überführen Taschendiebe

BAD GODESBERG · Im weihnachtlichen Getümmel sind häufig Taschendiebe unterwegs - so auch auf dem Nikolausmarkt. Damit mögliche Täter gar nicht erst zum Zug kommen, sind Polizei und Stadtordnungsdienst verstärkt gemeinsam in der Innenstadt unterwegs. Doch nicht nur Beamte, auch aufmerksame Zeugen hatten die Taschendiebe in den vergangenen Tagen im Auge.

 Polizei und Ordnungsdienst im Einsatz auf dem Nikolausmarkt: (v.l.) Hans-Jürgen Züllighoven, Edgar Wendt, Wolfgang Maul.

Polizei und Ordnungsdienst im Einsatz auf dem Nikolausmarkt: (v.l.) Hans-Jürgen Züllighoven, Edgar Wendt, Wolfgang Maul.

Foto: Ronald Friese

Am Montag beobachtete eine Zivilstreife eine Frau, die Passanten ein Schild vorhielt und sie ansprach. In ihrer Nähe verfolgte ihr Begleiter das Geschehen. Die Beamten kontrollierten die Verdächtige. Dabei stellte sich heraus, dass sie schon mehrfach wegen Taschendiebstahls aufgefallen war. Sie erhielt einen Platzverweis, ihr Komplize verschwand schon vorher.

Am Dienstag kontrollierten die Beamten eine 21- und eine 22-Jährige. Das Duo hatte sich an die Fersen einer Seniorin geheftet. Bevor es die Frau ansprechen konnte, schritten die Polizisten ein. Und zwar zu Recht, wie sich herausstellte: Die beiden Frauen sind der Polizei ebenfalls als Taschendiebinnen bekannt. Auch sie erhielten eine Platzverweis.

Am Samstag fielen einer Bad Godesbergerin zwei Frauen auf, die einen Senior bedrängten. Sie wollten von ihm Geld gewechselt haben und hantierten mit einem Schein, der aussah wie Falschgeld. Die 47-Jährige ging zu dem Duo, stellte sich als Bekannte des Seniors vor und forderte die Frauen auf, das bereits gewechselte Geld zurückzugeben. Das taten die Verdächtigen und gingen unerkannt weg.

Wenige Tage zuvor war es ein 22-Jähriger, der einen Taschendiebstahl verhinderte. Er hielt eine 38-Jährige fest, die einer Fußgängerin das Portemonnaie aus der Handtasche gestohlen hatte. Die Diebin wurde festgenommen.

Nicht nur die Bad Godesberger Polizeiwache und das Ordnungsamt, sondern auch die Wachen sind vernetzt. "Wenn wir potenzielle Täter erkennen und Platzverweise erteilen, informieren wir die Bonner Kollegen", sagt Günter Volk, Leiter der Bad Godesberger Wache. Wenn also die mutmaßlichen Taschendiebe in die Straßenbahn nach Bonn gesetzt werden, warten dort schon die Beamten und schicken sie weiter.

Generell gilt: "Wir wollen erreichen, dass sich potenzielle Täter beobachtet fühlen", so Volk. Neben Verdächtigen sprechen die Beamten auch Passanten an, die zu sorglos unterwegs sind, ihre Tasche offen bei sich tragen oder beim Einkaufen auf dem Boden abstellen. Die Polizei hat einige Tipps: Im Getümmel sollte man noch mehr auf seine Tasche aufpassen, die stets geschlossen sein sollte. Geld oder EC-Karten sollten am besten am Körper, zum Beispiel in Brustbeuteln, getragen werden.

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