„Ein Mann von Welt“ Arthur-Koestler-Sonderpreis für den Theologen Hans Küng

BAD GODESBERG · Hans Küng ist weltbekannt dafür, dass er überholte dogmatische Ansichten der katholischen Kirche kritisiert. So spricht sich der 85-jährige katholische Priester und Theologieprofessor offen für humane Sterbehilfe aus. Dafür erhielt er im Gustav-Stresemann-Institut in Bad Godesberg den Arthur- Koestler-Sonderpreis der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS).

 Gestern Abend im Stresemann-Institut: DGHS-Präsidentin Elke Baezner und Preisträger Hans Küng.

Gestern Abend im Stresemann-Institut: DGHS-Präsidentin Elke Baezner und Preisträger Hans Küng.

Foto: Barbara Frommann

Deren Vizepräsident Dieter Birnbacher lobte Küng als einen „Mann von Welt“, der brüchig gewordene Dogmen der katholischen Kirche wie eben das der „Unverfügbarkeit des eigenen Todes“ kritisch hinterfragt. Das Leiden der Menschen im hohen Alter sei nicht mit dem „christlichen Leidenspathos“ vereinbar.

Er verteidige keinen Selbstmord, sagte Küng. „Aber ich nehme meine Verantwortung wahr für mein Sterben zu gegebener Zeit.“ Diese Verantwortung könne ihm niemand abnehmen. „Ich empfinde es als Anmaßung, wenn Außenstehende darüber urteilen wollen, wie jemand seinen Zustand subjektiv empfindet.“

Den Preis der DGHS, die für das Recht auf Selbstbestimmung am Lebensende kämpft, nehme er deshalb mit Freuden entgegen. Dieser wurde außerdem an Journalisten verliehen, die sich in Presse, Rundfunk und Fernsehen für diese Thematik engagiert haben.

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