Bürger hoffen auf Anwohnerparken Anlieger klagen über Pendlerverkehr in Bad Godesberg

Bad Godesberg · In einem Bürgerantrag hoffen Anlieger des Viertels hinter dem Bad Godesberger Bahnhofs, dass die Stadt Anwohnerparken einführt. Sie wünschen sich auch eine Spielstraße.

Wohl jeder Pendler weiß, wie es ist, morgens beim Kampf gegen die Uhr noch schnell einen Parkplatz zu ergattern, um seinen Zug nicht zu verpassen. Die andere Seite, nämlich derjenigen, die in den zugeparkten Vierteln wohnen, macht jetzt mit einem Bürgerantrag auf ihre Situation aufmerksam.

„Wir empfinden den Verkehr als zunehmend und auch zunehmend störend“, sagte Antragsteller Andreas Haverkamp auf Anfrage. Er selbst wohnt an der Professor-Dennert-Straße 5, allerdings hat er seinem Antrag weitere 48 Unterschriften von Bürgern aus dem gesamten Viertel hinter dem Godesberger Bahnhof hinzugefügt. Ihr Wunsch: „Die Bezirksvertretung möge beschließen, dass in den Straßen Von-Groote-Platz, Professor-Dennert-Straße und Gerhard-Rohlfs-Straße sowie in den Straßenabschnitten Rüngsdorfer Straße 1a-7 und Friedrichallee 1-30 Anwohnerparkplätze eingerichtet werden.“

Für Haverkamp kein Hexenwerk. „In der Bonner Südstadt und auch im Wohnviertel hinter dem Bonner Hauptbahnhof sind Anwohnerparkplätze oder kurzzeitige Parkmöglichkeiten mit Parkscheibe gang und gäbe“, so der Bad Godesberger. Uneingeschränktes Parken also nicht.

Für die Anwohner der genannten Straßen hingegen sei es zunehmend schwieriger geworden, einen Stellplatz zu finden. „Und auch das Parken in der zweiten Reihe ist zum Normalfall geworden, was sicherlich für die Feuerwehr im Ernstfall zum Problem werden könnte“, meinte der Bad Godesberger.

Der Park-and-Ride-Parkplatz steht teils leer

Was ihn und die anderen 48 Unterzeichner zudem ärgert: Der Park-and-Ride-Parkplatz der Bahn stehe teils leer. „Obwohl die Bahn die Tagesparkgebühren deutlich gesenkt hat, fahren zahlreiche Pendler nach wie vor durch das Viertel, um einen kostenlosen Parkplatz zu suchen“, sagte Haverkamp.

Der Bürgerantrag geht aber noch einen Schritt weiter und wünscht sich von den Bezirksverordneten beziehungsweise der Verwaltung, den Abschnitt Gerhard-Rohlfs-Straße 4-8 in eine „Spielstraße mit Durchfahrtshemmnissen und einer maximalen Geschwindigkeit von zehn Stundenkilometern“ umzuwidmen.

Die Hoffnung dahinter: das Gasgeben einiger Autofahrer auf diesem geraden Straßenabschnitt einzudämmen. Warum aber nur auf so einem kurzen Stück? „Bei der ganzen Straße sahen wir keine Aussicht auf Erfolg“, so der Antragsteller.

Von beiden Bitten versprechen sich der Antragsteller und seine Unterstützer noch einen Nebenaspekt: „Wenn alle wissen, dass es hier nur noch Anwohnerparkplätze und eine Spielstraße gibt, ist weniger Verkehr unterwegs.“ Denn in dem betroffenen Stadtviertel lebten zahlreiche Familien mit Kindern, die durch den zunehmenden Pendlerverkehr in erheblichem Ausmaß Unfallrisiken ausgesetzt würden. Ob die Wünsche – fernab der Entscheidung der Politiker – realisierbar sind, könne man erst nach der Prüfung der Situation durch Fachleute sagen, teilte Andrea Schulte vom städtischen Presseamt am Donnerstag auf Anfrage mit.

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