Leitbild für Bad Godesberg Aktionsbündnis will Pkw-Verbot für Koblenzer Straße umstoßen

Bad Godesberg · Eine Bürgerinitiative mischt sich mit Vorschlägen in den Leitbildprozess in Bad Godesberg ein. Vorschläge gibt es zur Koblenzer Straße, zur Fußgängerzone und zum Theaterplatz.

 Bislang dürfen nur Taxis und Busse auf der Koblenzer Straße fahren.

Bislang dürfen nur Taxis und Busse auf der Koblenzer Straße fahren.

Foto: Axel Vogel

Eine Lockerung des Pkw-Durchfahrverbotes für die Koblenzer Straße wünscht sich das Aktionsbündnis für ein lebenswertes Bad Godesberg. Mit diesem und vielen weiteren Vorschlägen mischt es sich in die anlaufende Debatte für die Entwicklung eines Leitbildes für den Stadtbezirk ein und will damit Impulse für eine Revitalisierung des Stadtkerns setzen. Die Mitglieder denken, dass der Erfolg davon abhänge, „ob auf den Themenfeldern Sicherheit und Medizintourismus erhebliche Verbesserungen erzielt werden können“, schreiben die Bündnisgründer Jan Sedemund, Klaus G. Schröder, Philipp Rohwedder, Thomas Diederichs und Walter Düren. „Den zunehmenden Gefühlen von Verwahrlosung und Vernachlässigung muss ein positives Erleben des Innenstadtraumes entgegengesetzt werden.“

Das Bündnis stellt nun seine Elemente für den Leitbildprozess vor und will sich so an der Diskussion zwischen Bürgern, Stadtrat und Verwaltung beteiligen. Gewünscht wird unter anderem eine Erhöhung und Qualitätssteigerung des Einzelhandelsangebots, bezahlbare Mieten fürs Gewerbe und Kundenservice – etwa durch kostenloses Parken, wenn man etwas kauft, ein Begrüßungspaket für Neubürger, ein lokales Bonusprogramm und einen Cityführer (gedruckt und online). Das Bündnis kann sich auch vorstellen, dass der Wochenmarkt vom Moltke- auf den Theaterplatz verlegt wird.

Stadthalle soll erhalten bleiben

Konkret äußert sich die Gruppe auch zur Gestaltung und wünscht einen neuen Belag für die Fußgängerzone, Bänke, Pflanzen und mehr Licht. Schön fände sie auch einen Pavillon auf dem Theaterplatz – ähnlich dem Milchhäuschen auf dem Bonner Münsterplatz. Alles ergänzt durch kulturelle Open-Air-Veranstaltungen und Schülerkunst in den Schaufenstern in Kooperation mit den Kunstlehrern. Das Aufheben der Verkehrsberuhigung in der Koblenzer Straße ist ein weiterer Aspekt. Neben der Digitalisierung der Innenstadt will das Bündnis auch den Wissens- und Kulturstandort Bad Godesberg fördern und die Bereiche Musik, Kunst und Theater mit ihren Institutionen in ein gemeinsames Marketing einbinden. Die Stadthalle soll Tagungs- und Veranstaltungsstandort bleiben.

Das 2016 gegründete Aktionsbündnis sieht sich als unabhängige und überparteiliche Bürgerinitiative und hat nach eigener Aussage mehr als 1000 Unterstützer.

Auf der Basis des Beschlusses des Hauptausschusses vom Mai 2017 hat die Verwaltung zur Entwicklung eines Leitbilds für Bad Godesberg nun eine Leistungsbeschreibung erarbeitet. Nach Angaben von Stadtplanungsamtsleiter Michael Isselmann wurde sie im Oktober öffentlich ausgeschrieben. „Die Ausschreibung richtete sich an Büros, welche sowohl den Schwerpunkt Städtebau/Stadtentwicklung, als auch die Entwicklung eines Leitbildes gewährleisten“, sagt Isselmann. Als externer Dienstleister soll das ausgewählte Büro dann in Zusammenarbeit mit der Verwaltung, der Politik und den lokalen Akteuren aus Bad Godesberg den Leitbildprozess durchführen. „Im November 2017 fanden Auswahlgespräche mit vier Büros statt. Aktuell wird eine Vorlage zur Vergabe des Dienstleistungsauftrages in die politischen Gremien eingebracht“, so der Amtsleiter. Nach erfolgter Auftragsvergabe soll der Leitbildprozess Anfang 2018 starten.

Mehr zum Aktionsbündnis auf www.BadGodesberg.net

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