Zehnter Friesathlon in Bad Godesberg 77-Jähriger startet beim Friesathlon

Friesdorf · Erstmals machen Jugendliche bei einem Duathlon ohne Radfahren mit. Die neue Traglufthalle steht einer Neuauflage im Jahr 2018 nicht im Wege, sagen die Veranstalter.

 Massenstart vor dem Freibad: Der Friesathlon beginnt auf dem Rad. Veranstaltungserfinder Helmuth Weil (Startnummer 10) fährt vorneweg.

Massenstart vor dem Freibad: Der Friesathlon beginnt auf dem Rad. Veranstaltungserfinder Helmuth Weil (Startnummer 10) fährt vorneweg.

Foto: Stefan Knopp

Was sich aus einer Schnapsidee entwickeln kann, sah man am Sonntagmorgen an der Margaretenstraße: Zum zehnten Mal starteten Sportbegeisterte und Freunde des Freibades zum Fries-athlon. Der Erfinder Helmuth Weil freute sich darüber, dass die Veranstaltung nach wie vor so beliebt ist. Er nahm am Einzelrennen teil, passenderweise mit Startnummer 10. Die Nummer hatte ihm das Orga-Team der Freibad Freunde Friesdorf eigens zum runden Geburtstag der Ausgabe zugeteilt.

Auch Startnummer 1 wurde bewusst vergeben und zwar an den ältesten Teilnehmer: Adolf „Johnny“ John ist 77 Jahre alt und absolvierte alle drei Disziplinen. Allerdings startete er nicht mit den anderen Einzel-Teilnehmern, sondern schon vorher. „Er braucht etwas länger“, erklärte Norbert Nietgen, der den Zieleinlauf moderierte. Damit er nicht als mit Abstand Letzter ins Ziel komme, habe man ihn mit den Staffel-Teilnehmern starten lassen, die den Anfang machten.

Die Startnummer 1 durfte etwas früher starten

Insgesamt 190 Erwachsene – eine bunte Mischung aus Sportlern mit Rennrad und Familien mit blumenverziertem Hollandrad – sowie 26 Kinder waren für den Friesathlon angemeldet. Erstmals boten die Veranstalter einen Duathlon für Jugendliche bis 16 Jahre an: Das Radfahren über elf Kilometer fiel dabei weg. Das sei zu riskant gewesen, sagte Frank Lehser, der diese Disziplin organisiert hatte: „Radfahrer und Läufer kreuzen sich öfters.“ Und natürlich lief die Jugend statt der 8,5 „nur“ drei Kilometer. Aber sie schwammen wie die Erwachsenen 500 Meter im Becken.

Lehsers Frau Nicole Krän kümmerte sich um den Bambini-Lauf: Die Teilnehmer von sechs bis zehn Jahren schwammen zwei Bahnen im Nichtschwimmerbecken, liefen im Freibad eine Flatterband-Markierung entlang und fuhren dann am Rand des großen Beckens eine kleine Strecke mit Pedalos. Natürlich gab es für sie wie für die Großen Urkunden. Ansonsten ging es bei der Siegerehrung vor allem um Ruhm und Ehre. Die ersten drei Plätze belegten Gero Sieberger (1:06:07), Rainer Herberg (1:07:48) und Tobias Maschke (1:09:11), Beste Frau war Thurid Buch (1:13:14). Bei den Staffeln setzte sich Friestyle (1:01:42) gegen Motivation Group (1:03:47) und Free Friesi (1:10:33) durch. Den Jugend-Duathlon entschied Paula Schmitz (26:23) für sich, gefolgt von Eric Alles (26:24) und Ben Leigers (29:18).

Auch 2018 wird der Friesathlon wieder stattfinden. Die Traglufthalle habe darauf keinen Einfluss, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Freibad Freunde Bärbel Richter, da sie zur Freibadsaison abgebaut werde.

Jugendliche steigen nachts ins Bad ein

Da es am Sonntag früh losging, wurde alles Notwendige – der Zieleinlauf, der Getränke-Verkaufsstand, den erstmals die Pfadfinder anboten, die überdachte Videoleinwand und vieles mehr – schon am Samstag aufgebaut. Bereits zum neunten Mal übernahm die Friesdorfer Feuerwehr die Nachtwache; für den Nachwuchs, der ebenfalls mithalf, eine aufregende Sache. Vor allem, weil es gleich dreimal nächtlichen Besuch gab: „Das waren Jugendliche, die nachts schwimmen wollten“, erklärte Jugendwart Michael Krupp.

Die ungebetenen Gäste waren von den Feuerwehrleuten auf dem Gelände überrascht und wurden freundlich hinauskomplimentiert. Die Bewacher nahmen das gelassen: Nachts im Friesi schwimmen, das habe in der Jugend doch jeder mal gemacht.

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